Tag für Tag bekommt Josef K. sein Frühstück an sein Bett gestellt. Eines Morgens wartet er jedoch vergeblich darauf. Als er der Sache auf den Grund gehen will, trifft er auf drei ihn bereits erwartende
Herren, die ihm mitteilen, dass er verhaftet sei. Ein Prozess wird eröffnet, an dessen Ende der ahnungslose und seines Wissens unschuldige K. verurteilt und von zwei „Schergen“ erstochen wird.
Ein Albtraum? Oder haben sich die Kollegen aus der Bank anlässlich seines 30. Geburtstags einen Scherz erlaubt? Auch wenn er sich keiner Schuld bewusst ist, bestimmt der gegen ihn eröffnete Prozess von nun an das Leben von Josef K. Alle Bemühungen, den Irrtum aufzuklären,
führen den unbescholtenen Prokuristen nur tiefer hinein in die labyrinthische Welt des Gesetzes: ein streng hierarchisch geordnetes, in sich geschlossenes System, das sich – auch wenn man sich höflich und einsichtig begegnet – als korrupt, verkommen, lebensfeindlich und gefährlich erweist. Am Vorabend seines 31. Geburtstags erwartet K. seine Henker. „Es war, als sollte die Scham ihn überleben.“ – Mit diesem Satz endet der Roman.
Franz Kafkas weltberühmt gewordene Geschichte hat immer wieder zu Neuinterpretationen Anlass gegeben. Man hat den Roman als Spiegelung eines inneren Zustands gedeutet, als hellsichtige Vorausschau auf den deutschen Faschismus oder als die Beschreibung zunehmender Entfremdung.
Von Kafka selbst wird berichtet, dass er schallend gelacht habe, als er Freunden aus seinem Roman vorgelesen hat.
Fassung von Barbara Frey und Christine Besier
Regie Barbara Frey
Bühne Bettina Meyer
Kostüme Bettina Munzer
Licht Rainer Küng
Video Andi A. Müller
Dramaturgie Christine Besier
Mit:
Christian Baumbach
Klaus Brömmelmeier
Nils Kahnwald
Claudius Körber
Dagna Litzenberger Vinet
Markus Scheumann
Siggi Schwientek
Weitere Vorstellungen im Pfauen
13./ 17./ 19./ 21./ 25. September, jeweils 20 Uhr
15./ 22. September, jeweils 15 Uhr
3. Oktober, 20 Uhr