Alfred Bruneau begegnete Zola 1888. Zwischen ihnen entfaltete sich ein Dialog, der, ähnlich wie später bei Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss, ein gemeinsames künstlerisches Lebenswerk hervorbrachte.
Bruneau teilte die ästhetischen Auffassungen Zolas. Beide suchten einen Weg für die Weiterentwicklung der französischen Oper, deren Eigenständigkeit durch den starken Einfluss Richard Wagners gefährdet schien. Die Tonsprache Bruneaus leugnet dessen Einfluss nicht, etwa in der Adaption der Leitmotivtechnik. Doch stellt seine Komposition bei aller Farbigkeit und Brillanz des Orchesterklangs und aller leitmotivischer Detailarbeit immer den französischen Lyrismus der Vokallinie
in den Vordergrund.
1880 erschien der Band «Les soirées de Medan» mit Erzählungen von Zola, Huysmans und Maupassant. Thema war der deutschfranzösische Krieg von 1870/71. Die Novelle Zolas beschreibt die Besetzung einer kleinen Mühle in Lothringen durch preussische Soldaten. Sie erzählt aber auch die
Geschichte eines Liebespaares, das sich angesichts des Krieges in der gegenseitigen Verantwortung bewährt und sich der Heimat gegenüber loyal verhält.
Zwischen Komponist und Dichter entfaltete sich ein Dialog, der wie bei Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss ein gemeinsames künstlerisches Lebenswerk hervorbrachte.
Diese konzertante Aufführung ist Teil der Reihe mit französischen Opern-
Ausgrabungen.
Drame lyrique von Alfred Bruneau. Libretto von Louis Gallet nach Emile Zola.
In französischer Sprache.
Musikalische Leitung Jerome Pillement
Françoise Fabienne Jost
Marcelline Julie Robard
Geneviève Chiara Skerath
Merlier Lionel Lhote
Dominique Marc Laho
Le capitaine allemande Martin Lorenz Weidmann
Le sentinelle allemande / Le capitaine français Andries Cloete
Le Tambour / un Sergent / Un jeune homme Rolf Scheider
Chor des Stadttheaters Bern
Berner Symphonieorchester