Warschau im Jahr 1939. Immer, wenn der Starschauspieler Joseph Tura zu dem berühmtesten aller Shakespeare-Monologe "Sein oder Nichtsein..." anhebt, steht ein junger Mann im Parkett des Theaters auf und verlässt den Saal. Was der Hamlet-Darsteller für Banausentum hält, stellt sich als heimliche Leidenschaft des Fliegerleutnants Sobinski für Turas Frau, die Schauspielerin Maria heraus, der er in ihrer Garderobe heimliche Besuche abstattet.
Damit ist der Grundstein für eine rasante Beziehungskomödie gelegt. Aber der Regisseur Ernst Lubitsch und seine Drehbuchautoren treiben die zunächst harmlos anmutende Story über Liebe und Eifersucht weiter. Sie entwickeln daraus eine bitterkomische Geschichte über Theater und Widerstand. Denn im von den Deutschen besetzten Warschau spielt die Theatertruppe um Joseph und Maria Tura im gefährlichen Kampf gegen die Faschisten buchstäblich um ihr Leben. Mit Witz, Mut und all ihrem Talent führen die Schauspieler die Gestapo hinters Licht und retten damit nicht nur polnische Untergrundkämpfer sondern auch sich selbst vor dem Tod.
Nach seiner "Sommernachtstraum"-Inszenierung zu Eröffnung der DNT-Interimsspielstätte Redoute bringt Hausregisseur Jan Neumann dort nun auch "Sein oder Nichtsein" auf die Bühne. Bis zur Sommerpause steht die Inszenierung sieben Mal auf dem Programm, drei weitere Vorstellungen folgen im September.
Jan Neumann (Regie)
Dorothee Curio (Ausstattung)
Bahadir Hamdemir (Video)
Beate Seidel (Dramaturgie)
Max Landgrebe (Josef Tura, Schauspieler)
Dascha Trautwein (Maria Tura, Schauspielerin, Frau von Josef)
Thomas Kramer (Stanislaw Sobinsky, polnischer Fliegeroffizier)
Ingolf Müller-Beck (Dowasz, Schauspieldirektor)
Fridolin Sandmeyer (Rowicz, Schauspieler)
Krunoslav Šebrek (Grünberg, Schauspieler / Gruppenführer Erhardt, Mitglied der Gestapo)
Sebastian Nakajew (Walowski, Staatsdiener der Zensurbehörde / Professor Silewski, Spion für die Gestapo)
Nahuel Häfliger (Adam, Gardobrier / Sturmführer Fleischer, Mitglied der Gestapo)
Weitere Vorstellungstermine: 10., 11., 17., 18., 19., 25., 26.6., 17., 18. und 23.9.
Karten unter www.nationaltheater-weimar.de