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Stadt Dessau-Rosslau beschliesst Erhalt des Anhaltischen Theaters in seiner bestehenden Form

Alle Fraktionen der Stadt haben gemeinsam eine Beschlussvorlage zum „Erhalt des Anhaltischen Theaters in seiner bestehenden Form, als Vier-Sparten-Theater mit den Spielstätten Großes Haus und Kulturzentrum Altes Theater“ in den Stadtrat eingebracht. Die Vorlage passierte nicht nur einstimmig den Betriebsausschuss des Theaters und den Kulturausschuss, sondern wurde auch mit Nachdruck und ebenfalls einstimmig vom Stadtrat am 25. April beschlossen.

 

Aus dem Beschluss geht hervor, dass sich die Stadt Dessau-Roßlau zu ihrer Verantwortung als Träger des Theaters bekennt. Sie übernimmt weiterhin einen Finanzierungsanteil in Höhe von 50% der Gesamtförderung unter der Voraussetzung einer den Aufgaben angemessenen Finanzausstattung über das Finanzausgleichsgesetz (FAG) des Landes Sachsen-Anhalt. Zudem besagt der Beschluss, dass die Stadt diese Selbstverpflichtung nur dauerhaft einhalten kann, wenn die Stadt dieselbe Finanzausstattung pro Kopf erhält, wie die übrigen beiden kreisfreien Städte Halle und Magdeburg.

 

Zur Begründung führt der Stadtrat aus, das Anhaltische Theater ist mit seiner über 200-jährigen Tradition für die Stadt Dessau-Roßlau ein besonderer Ort für Kunst und Kultur, für Diskurs und Diskussion, für kulturelle und humanistische Bildung in der Anhaltischen Tradition der Aufklärung und Moderne, ein Ort der Vermittlung von Werten und ein wesentlicher Faktor für regionale Identität und überregionale Ausstrahlung, für Tourismus und Wirtschaft – wichtig für die Bewohner der Stadt und der Region. Die hohe Qualität des Theaters besteht in seiner Vier-Spartigkeit. Seit 1989 wurden im Theater 140 Stellen abgebaut bzw. nicht wieder besetzt. Das sind ca. 30 % Personalabbau. Die jetzt 340 Mitarbeiter des Theaters verzichten je nach Tarifbereich auf 10 bis 15 % ihres Tarifentgeltes und damit 2011 auf ca. 1,8 Mio. Euro. Eine weitere Reduzierung der Mitarbeiterzahl oder deren Vergütung brächte den Abbruch von Aktivitäten, die deutliche Verringerung des Angebotes und der Zahl der Neuinszenierungen mit sich.

 

Dieser Beschluss wird unterstützt von zahlreichen großen Unternehmen, Institutionen und Wirtschafts- und Sozialverbänden u.a. vom Wirtschafts- und Industrieclub Anhalt e.V., Stadtsparkasse Dessau, Evangelische Landeskirche Anhalts, TourismusRegion Anhalt-Dessau-Wittenberg, Dessauer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, Städtisches Klinikum Dessau, Dessauer Wohnungsbaugesellschaft, Wirtschaftsjunioren Dessau e.V., CityNet Dessau-Roßlau, Kreishandwerkerschaft Anhalt Dessau/Wittenberg, Deutscher Gewerkschaftsbund Sachsen-Anhalt, Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau, Arbeitsagentur Dessau, DEHOGA Sachsen-Anhalt e.V., Stiftung Bauhaus Dessau, Kurt-Weill-Gesellschaft, Kulturstiftung DessauWörlitz, Gesellschaft der Freunde des Dessau-Wörlitzer Gartenreiches e.V. und Volkssolidarität 92 Dessau/Roßlau e.V.

 

 

 

 

 

 

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