Tatsächlich gibt der Präparator ihr das Geld, mit dem sie aber, statt einen Gewerbeschein zu kaufen, eine Geldstrafe bezahlt. Als der Präparator davon erfährt, gerät Elisabeth in die Fänge der Justiz. Gefängnis. Nach der Entlassung lernt sie Alfons kennen, einen Polizisten. Sie verlieben sich. Doch wie viel hält ihre junge Liebe aus?
Horváth schrieb das Stück 1932 vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise. Gerichtssaalberichterstatter Lukas Kristl hat ihn darauf hingewiesen, nicht nur über große, sondern auch über kleine Verbrechen zu schreiben. Horváth griff eine reale Geschichte auf und zeigte an ihm den „gigantischen Kampf zwischen Individuum und Gesellschaft“. Parallelen zur Gegenwart sind leicht zu entdecken, und Horváths Gesellschaftspanorama bleibt zeitlos aktuell.
Horváths Stück ist eine Auseinandersetzung mit Arbeitslosigkeit und Stillstand. Regisseur Wulf Twiehaus setzt seinen Fokus allerdings nicht auf das offensichtliche Sozialdrama, sondern konzentriert sich auf die Anatomie einer Gesellschaft, die glaubt, die Welt nicht mehr verändern zu können, die sich mit dem Fehlen einer Utopie abgefunden hat und in der alle nur auf ihr eigenes Überleben schielen.
Wulf Twiehaus inszeniert zum letzten Mal als fester Oberspielleiter am Theater Konstanz.
Inszenierung Wulf Twiehaus
Ausstattung Katrin Hieronismus
Dramaturgie Thomas Spieckermann
Mit Kristin Muthwill, Jana Alexia Rödiger, Olga Strub, Susi Wirth, Paul Amrod, Ingo Biermann, Odo Jergitsch, Georg Melich, Heimo Scheurer, Yannick Zürcher
Weitere Termine: 08.07., 09.07., 20.07., 23.07.10 um 19.30 Uhr;
10.07., 14.07, 15.07., 17.07., 21.07., 24.07., 27.07.10 um 20:00 Uhr;
18.07.10 um 18.00 Uhr und 28.07.10 um 15.00 Uhr
Information und Reservierung unter 07531/900 150 oder theaterkasse@stadt.konstanz.de