Die SALZ-Wettbewerbs-Jury setzte sich in diesem Jahr zusammen aus Andreas J. Meyer, Leiter des Merlin Verlages, Michael Müller, Autor und Dramaturg am Schauspielhaus Hamburg, Andrea Westerkamp, Buchhändlerin (Bücher am Lambertiplatz, Lüneburg), sowie, Julia Winterfeldt, Studierende an der Leuphana Universität. Das Jurypreisgeld in Höhe von 500 Euro wurde gestiftet von der E.ON Avacon AG, ebenso die 100 Euro Preisgeld des Publikumspreises.
Das Kurzdramen- und Autorenfestival SALZ fand zum dritten Mal statt. Es wurde von Sabine Bahnsen, der Leiterin des Kinder- und Jugendtheaters T.3, ins Leben gerufen. Akzeptiert werden nur unaufgeführte bzw. unpublizierte dramatische Texte mit weniger als 3000 Wörtern. In diesem Jahr gab es mehr als 230 Einsendungen. Die Auswahl der sechs Stücke, die beim Festival uraufgeführt wurden, wurde anonym durch Sabine Bahnsen und Christof Wahlefeld, ehemaliger Schauspieldramaturg am Theater Lüneburg, vorgenommen.
DIE PREISTRÄGER:
DIE THEATERHÖLLE von Clemens Füsers
In dieser Hölle treffen Claus Peymann, Peter Zadek, Andrea Breth, Peter Stein und Frank Castorf aufeinander – und sollen in Lüneburg ein Stück inszenieren. Da fliegen die Fetzen und es kommt zum großen Schlagabtausch über das einzig wahre, gute und schöne Theater.
CLEMENS FÜSERS stammt aus Viersen im Rheinland und lebt in Berlin. Er studierte Anglistik und Romanistik an der TU Berlin und arbeitet seit 1987 als freier Autor, Journalist, Schriftsteller und Regisseur. Von 1987 bis 2010 war er freier Mitarbeiter der Neuen Zürcher Zeitung. Seine Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Emscher Drama Preis 2002 und dem Preis DRAMA X 2004. Seine Stücke wurden an diversen Berliner Theatern vom Friedrichstadtpalast bis zu den Wühlmäusen sowie in Wien und Bonn uraufgeführt. Darüber hinaus schrieb er zahlreiche Drehbücher, u.a. für TV-Filme und Serien.
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DIE SICH GEGEN MICH von Carsten Brandau
Maria hat kein Kind, kriegt vermutlich auch keins mehr. Ihre Freundin Bettina hat jetzt eins. Als Maria eine Babypuppe samt Ausstattung kauft, vermischen sich Witz und Drama: Wollte sie ein originelles Geschenk machen? Oder ist die Puppe doch für sie, als Ersatz für das fehlende echte Kind? Marias heile Welt bekommt Risse.
CARSTEN BRANDAU stammt aus Hamburg. Er studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie und arbeitete als Regieassistent, u.a. am Stadttheater Heidelberg und am Schauspiel in Dortmund. Seit 2003 arbeitet er als Theaterautor und Hörspielmacher. Seine Texte, die vom Münchner Drei Masken Verlag vertreten werden, wurden mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet und u.a. am Hamburger Thalia Theater, am Wiener Burgtheater, am Düsseldorfer Schauspielhaus und am Deutschen Theater Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt. Für sein Stück Dreier steht Kopf erhielt er 2012 ein Stipendium zum Deutschen Kindertheaterpreis. Seit 2012 leitet er die partizipatorische Stadtteilperformance „Altona macht auf!“.
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PUBLIKUMSPREIS:
PENTHESILEA’S PUSSY IN GREAT RIOT von Bernd Watzka
Penthesilea, Königin der Amazonen, trifft im Kampf auf Achill. Sie verlieben sich sofort ineinander, aber die Liebe in Zeiten des Krieges bedeutet Kampf – und Tod. Soweit die Geschichte, die von Kleist in Verse großer Schönheit gegossen wurde. Auch dieses Kurzdrama erzählt die Geschichte in Versen, sogar gereimt, aber es ist ungleich trashiger, frecher, und natürlich kürzer. Trotzdem ist alles drin, der Krieg, die Liebe und der Tod, einmal im Fleischwolf zerhackt und dann im Mixer gut geschüttelt, zum Lachen und zum Weinen! Der Autor muss ein Wiener sein …
BERND WATZKA stammt aus Tirol und wuchs in der Steiermark auf. Er studierte Publizistik und Germanistik und lebt und arbeitet in Wien als Dramatiker, Texter und Journalist. Seine bisherigen Publikationen reichen von Kurzdramen über ein Kinderbuch bis hin zum Text für einen Popsong. Mehrere seiner Arbeiten wurden mit Preisen ausgezeichnet. Seine Komödie Occupy Burgtheater! (gemeinsam mit Sandra Jungmann) wird im Juni 2013 beim Dramen-Wettbewerb “Empört euch” des Theaters Drachengasse uraufgeführt.
Das Theater Lüneburg im Internet: www.theater-lueneburg.de