Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Uraufführung: ADOLF SÜDKNECHT – IM KELLER - Theater ADOLF SÜDKNECHT in LeipzigUraufführung: ADOLF SÜDKNECHT – IM KELLER - Theater ADOLF SÜDKNECHT in LeipzigUraufführung: ADOLF...

Uraufführung: ADOLF SÜDKNECHT – IM KELLER - Theater ADOLF SÜDKNECHT in Leipzig

Premiere: Donnerstag, 01. Oktober 2015, 20:00 Uhr, Abfüllkeller der ehemaligen „Branntwein- und Likörfabrik Wilhelm Horn“ Prellerstraße 54, 04155 Leipzig-Gohlis. -----

Für sein neues eigenständiges Theaterprojekt sucht das Theater ADOLF SÜDKNECHT Menschen, die den Darstellern in einem Interview einen atmosphärischen Einblick als Zeitzeugen aus der Zeit zum Ende des Zweiten Weltkrieges in einem Luftschutzkeller in Leipzig geben können und wollen.

 

Dazu können sie sich melden bei Armin Zarbock unter der Telefonnummer 0162 242 25 24 oder der E-Mail-Adresse „nachricht@adolfsuedknecht.de“.

 

Die Zuschauer werden gebeten, warme Kleidung anzuziehen bzw. eine Decke mitzubringen und außerdem einen oder zwei für sie persönlich wichtige Gegenstände der Erinnerung.

 

Ende August 2015 hat die Familie Südknecht ihre Sommerfrische beendet und sich ins Probenlager begeben. Dort hat sich mit einem Ort auseinandergesetzt, der im Menschen die widersprüchlichsten Gefühle zugleich auslösen kann: Sicherheit und Ungewissheit, Erleichterung und Belastung, Vertrauen und Skepsis, Hoffnung und Sorge. Das Theaterprojekt ADOLF SÜDKNECHT – IM KELLER! versetzt Familie Südknecht in einen Luftschutzraum.

 

Sie verlässt den angestammten Spielort „Horns Erben“ und vollzieht ein transräumliches Erzählen durch den zeitlichen Anschluss an ihre Seifenoper-Improschau. Dennoch ist das Projekt, interessant für Erstbesucher der Familie Südknecht, ein in sich abgeschlossenes Projekt. Die Anzahl der Vorstellungen ist begrenzt auf sieben Aufführungen in den Monaten Oktober und November 2015. Erstmals wird der in der Improschau eingeführte, aber bisher nie zu sehen gewesene minderjährige Sohn „August Armin Adolfo Südknecht“ leibhaftig auftreten.

 

Das Theater ADOLF SÜDKNECHT möchte ergründen, welchen Gedanken, Gefühlen und Geschichten Menschen im Vorfeld eines unmittelbaren Luftangriffes in klaustrophobischer Beengtheit nachhängen. Exemplarisch soll dafür ein Luftangriff der Alliierten einen Monat vor der Kapitulation Deutschlands im April 1945 stehen.

 

Die Familie Südknecht hat sich in einen Luftschutzkeller geflüchtet. Genauer: In den riesigen Abfüllkeller der damaligen „Branntwein- und Likörfabrik Wilhelm Horn“ in Leipzig Gohlis. Diesen großräumigen Keller gibt es heute noch und dort soll auch gespielt werden. Hier treffen die Südknechts auf andere Schutzsuchende. Im Gewahr werden des nahen Endes des Krieges in der beklemmenden Atmosphäre des unterirdischen Schutzkellers resümieren die Figuren ihr Leben. Die Atmosphäre in der Mischung aus Todesangst und erzwungener Gemeinschaft lässt sie neben der Sorge um das eigene Überleben über die vergangenen Jahre, die Organisation des Alltags im Krieg und über die Rechtmäßigkeit desselben sinnieren. Schließlich verschüttet ein Bombentreffer die Ausgänge…

 

Konkret wurden in besagten Räumen durch Sprengbomben tatsächlich Menschen verschüttet. Das Projekt ist auch ein Gedenken an den verheerendsten Krieg in der Geschichte der Menschheit, dessen Ende sich 2015 zum siebzigsten Male jährt. Es ist außerdem ein Beitrag zum 1000jährigen Stadtjubiläum von Leipzig, ein Wink Geschichte aus dem Jahr, in dem mit dem „Tausendjährigen Reich“ das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte beendet wurde.

 

Als Textquellen dienen sowohl frei improvisierte Gespräche und Erlebnisse als auch Kriegsliteratur sowie Berichte von Zeitzeugen. Auch Erzählungen und Interviews über Flüchtlinge in Schutzräumen aus heutiger Zeit sollen einfließen. In dem Projekt soll die Analogie zu heute in Bezug zur Situation und den Empfindungen der Menschen damals herausgearbeitet werden, um deutlich zu machen, wie zeitgemäß das Thema ist. Dass die Thematik bis heute an Aktualität nichts verloren hat, zeigt sich in Syrien, in Israel oder in Donezk, wo sich die Bewohner auch im Jahr 2015 in Bunkern zum Schutz vor Bombenangriffen verstecken müssen.

 

Das Theater ADOLF SÜDKNECHT verbindet das private Schicksal einer Familie und ihres Umfeldes mit authentischer Kriegs- und Überlebensgeschichte um nachzuspüren und zu erforschen, wie kriegerische Gewalt Menschen verändert und prägt. Durch den außergewöhnlichen Spielort und die Kopplung von Theaterformen, der Theaterimprovisation und dem Verabredungstheater, sowie dem Springen zwischen damals und heute wird sich eine eigene Ästhetik herausbilden.

 

ADOLF SÜDKNECHT – IM KELLER! wird gefördert durch die Stadt Leipzig, Kulturamt, der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und dem Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur.

 

Mit Susanne Bolf, August Geyler, Armin Zarbock, Claudius Bruns und Jorik Habicht.

 

Weitere Aufführungstermine im Oktober:

02. Oktober 2015, 20:00 Uhr

03. Oktober 2015, 20:00 Uhr

23. Oktober 2015, 20:00 Uhr

24. Oktober 2015, 20:00 Uhr

 

Karten:

Karten zu EUR 15,–/ 10,– an der Abendkasse.

Im Vorverkauf über www.culton.de zum pauschalen Einheitspreis von EUR 14,30.

Kartenreservierung und (Karten-) Infos unter www.AdolfSuedknecht.de

 

Mehr Infos unter www.AdolfSuedknecht.de.

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 22 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EIN BEWEGENDER FEUERREITER -- Liedmatinee - Verleihung der Hugo-Wolf-Medaille in der Staatsoper Stuttgart

Die New York Times bezeichnete das Liedduo Christian Gerhaher (Bariton) und Gerold Huber (Klavier) als "größte Liedpartnerschaft der Welt". Dies betonte Kammersängerin Christiane Iven in ihrer…

Von: ALEXANDER WALTHER

NEUE SPHÄREN IM LICHTKEGEL -- Sao Paulo Companhina de Danca im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

Mit der Deutschen Erstaufführung von "The Eight" gedenkt der Choreograph Stephen Shropshire des 200. Geburtstags von Anton Bruckner. In den Kostümen von Fabio Namatame erklingt das Finale von…

Von: ALEXANDER WALTHER

REIZVOLLES SPIEL MIT KLASSISCHEN FORMEN -- Konzertabend beim deutsch-türkischen Forum mit Gülsin Onay und Erkin Onay im Hospitalhof STUTTGART

Sie ist Staatskünstlerin der Türkei und eine renommierte Pianistin: Gülsin Onay. Sie trat auch mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks auf. Zusammen mit ihrem Sohn Erkin Onay (Violine)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑