Dazu können sie sich melden bei Armin Zarbock unter der Telefonnummer 0162 242 25 24 oder der E-Mail-Adresse „nachricht@adolfsuedknecht.de“.
Die Zuschauer werden gebeten, warme Kleidung anzuziehen bzw. eine Decke mitzubringen und außerdem einen oder zwei für sie persönlich wichtige Gegenstände der Erinnerung.
Ende August 2015 hat die Familie Südknecht ihre Sommerfrische beendet und sich ins Probenlager begeben. Dort hat sich mit einem Ort auseinandergesetzt, der im Menschen die widersprüchlichsten Gefühle zugleich auslösen kann: Sicherheit und Ungewissheit, Erleichterung und Belastung, Vertrauen und Skepsis, Hoffnung und Sorge. Das Theaterprojekt ADOLF SÜDKNECHT – IM KELLER! versetzt Familie Südknecht in einen Luftschutzraum.
Sie verlässt den angestammten Spielort „Horns Erben“ und vollzieht ein transräumliches Erzählen durch den zeitlichen Anschluss an ihre Seifenoper-Improschau. Dennoch ist das Projekt, interessant für Erstbesucher der Familie Südknecht, ein in sich abgeschlossenes Projekt. Die Anzahl der Vorstellungen ist begrenzt auf sieben Aufführungen in den Monaten Oktober und November 2015. Erstmals wird der in der Improschau eingeführte, aber bisher nie zu sehen gewesene minderjährige Sohn „August Armin Adolfo Südknecht“ leibhaftig auftreten.
Das Theater ADOLF SÜDKNECHT möchte ergründen, welchen Gedanken, Gefühlen und Geschichten Menschen im Vorfeld eines unmittelbaren Luftangriffes in klaustrophobischer Beengtheit nachhängen. Exemplarisch soll dafür ein Luftangriff der Alliierten einen Monat vor der Kapitulation Deutschlands im April 1945 stehen.
Die Familie Südknecht hat sich in einen Luftschutzkeller geflüchtet. Genauer: In den riesigen Abfüllkeller der damaligen „Branntwein- und Likörfabrik Wilhelm Horn“ in Leipzig Gohlis. Diesen großräumigen Keller gibt es heute noch und dort soll auch gespielt werden. Hier treffen die Südknechts auf andere Schutzsuchende. Im Gewahr werden des nahen Endes des Krieges in der beklemmenden Atmosphäre des unterirdischen Schutzkellers resümieren die Figuren ihr Leben. Die Atmosphäre in der Mischung aus Todesangst und erzwungener Gemeinschaft lässt sie neben der Sorge um das eigene Überleben über die vergangenen Jahre, die Organisation des Alltags im Krieg und über die Rechtmäßigkeit desselben sinnieren. Schließlich verschüttet ein Bombentreffer die Ausgänge…
Konkret wurden in besagten Räumen durch Sprengbomben tatsächlich Menschen verschüttet. Das Projekt ist auch ein Gedenken an den verheerendsten Krieg in der Geschichte der Menschheit, dessen Ende sich 2015 zum siebzigsten Male jährt. Es ist außerdem ein Beitrag zum 1000jährigen Stadtjubiläum von Leipzig, ein Wink Geschichte aus dem Jahr, in dem mit dem „Tausendjährigen Reich“ das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte beendet wurde.
Als Textquellen dienen sowohl frei improvisierte Gespräche und Erlebnisse als auch Kriegsliteratur sowie Berichte von Zeitzeugen. Auch Erzählungen und Interviews über Flüchtlinge in Schutzräumen aus heutiger Zeit sollen einfließen. In dem Projekt soll die Analogie zu heute in Bezug zur Situation und den Empfindungen der Menschen damals herausgearbeitet werden, um deutlich zu machen, wie zeitgemäß das Thema ist. Dass die Thematik bis heute an Aktualität nichts verloren hat, zeigt sich in Syrien, in Israel oder in Donezk, wo sich die Bewohner auch im Jahr 2015 in Bunkern zum Schutz vor Bombenangriffen verstecken müssen.
Das Theater ADOLF SÜDKNECHT verbindet das private Schicksal einer Familie und ihres Umfeldes mit authentischer Kriegs- und Überlebensgeschichte um nachzuspüren und zu erforschen, wie kriegerische Gewalt Menschen verändert und prägt. Durch den außergewöhnlichen Spielort und die Kopplung von Theaterformen, der Theaterimprovisation und dem Verabredungstheater, sowie dem Springen zwischen damals und heute wird sich eine eigene Ästhetik herausbilden.
ADOLF SÜDKNECHT – IM KELLER! wird gefördert durch die Stadt Leipzig, Kulturamt, der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und dem Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur.
Mit Susanne Bolf, August Geyler, Armin Zarbock, Claudius Bruns und Jorik Habicht.
Weitere Aufführungstermine im Oktober:
02. Oktober 2015, 20:00 Uhr
03. Oktober 2015, 20:00 Uhr
23. Oktober 2015, 20:00 Uhr
24. Oktober 2015, 20:00 Uhr
Karten:
Karten zu EUR 15,–/ 10,– an der Abendkasse.
Im Vorverkauf über www.culton.de zum pauschalen Einheitspreis von EUR 14,30.
Kartenreservierung und (Karten-) Infos unter www.AdolfSuedknecht.de
Mehr Infos unter www.AdolfSuedknecht.de.