Mit seinem ersten Theatertext, einem Auftragswerk des Luzerner Theaters, stellt der legendäre Schweizer Autor sowie Singer-Songwriter der Kultband «Stiller Has» Endo Anaconda sein stets schonungsloses und hochgradig sprachkünstlerisches Schwanken zwischen Euphorie und Verzweiflung erstmals auf eine Theaterbühne. «Auspacken», ein Zügelstück, ist bestechend grotesk, ist verzaubernd surreal, ist Humor von der schwärzesten Sorte. Regie führt Hannes Rudolph, welcher in den vergangenen zwei Spielzeiten am Luzerner Theater äusserst erfolgreich «Wallensteins Tod» und «hamlet ist tot. keine schwerkraft» inszenierte.
«‹Auspacken› ist nicht autobiographisch, aber es ist authentisch. Gewisse Passagen sind autobiographisch, aber die sind in Bilder verpackt - ich meine, der gehäutete Hase im Stück zum Beispiel, das ist nichts anderes als der Zwang, am 10. Oktober (alljährliche Feier der Kärntner Volksabstimmung von 1920) mit dem Kärntner Heimatdienst und unter der Führung des Bischofs Krenn eine völkische Parade abzuhalten; das ist nichts anderes als die geistige Vergewaltigung und die körperliche Strafe - diese Häutung ist ein Bild für Traumatisierung, und so bald ich denken konnte, war ich sofort weg dort. Sobald ich die Möglichkeit hatte, bin ich sofort geflüchtet, zurück in die Schweiz.» (Endo Anaconda)
Produktionsteam: Hannes Rudolph (Inszenierung), Tobias Schunck (Bühne), Birgit Künzler (Kostüme), René Schifer Schafer (Musik), Ulf Frötzschner (Dramaturgie)
Besetzung: Samia von Arx, Jörg Dathe, Hans-Caspar Gattiker