Daran, wie Lilli es mit den Männern gehalten hat, wie mit den Bindungen, die man lebenslang eingeht, der Familie, den Kindern, wie mit den vielen kleinen und auch größeren Lügen, dem Abtauchen in Affären und wie mit der tödlichen Krankheit. Und daran, wie die Ketten um Lilli immer enger geworden sind. Als beste Freundin verwaltet sie die oft wechselnden Liebschaften und verschafft ihr durch vorgeschobene Kulturausflüge Zeit für ihre Abenteuer. Sie skizziert diese Frau als Freundin, als Geliebte, als Ehefrau und Mutter.
In ihre Trauer um den Tod der Freundin mischt sich aber auch Selbstmitleid und Wut. Sie beklagt den Verlust und sie klagt an: die Freundin, weil sie gegangen ist, sich selbst, dass sie ihr nicht die nötige Fürsorge hatte zukommen lassen, weder zu Lebzeiten noch zum Zeitpunkt des Todes, als sie nicht an ihrer Seite war, und insbesondere den Ehemann, die Kinder, den Vater.
"Lilli hatte das Sterben gelernt wie eine Fremdsprache. Sie hat das gemacht wie alles andere auch. Begabt und mit Einsatz. Wir sind ja alle Musterschülerinnen geworden. Wir erfolgreichen Frauen.“
Mit: Alexandra Tichy
Regie Augustin Jagg Ausstattung Peter Büchele Licht Markus Holdermann Musik Andreas Schreiber
Weitere Vorstellungen | 14., 18., 19., 20., 21., 24., 25., 26., 27. März 2010 | jeweils 20 Uhr |
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