Da gibt es zwei Greise, die in ihrer Greisen-WG Erinnerungspillen nehmen und übers Altern debattieren. Da gibt es eine Vorzeigefamilie, die ganz so lebt, als wären sie direkt aus einer Fernsehsoap ins Museum gesprungen. Es gibt schwangere Frauen, die nicht mehr wissen, wie sie mit all den Kindern fertig werden sollen. Es gibt den Architekten Blochlochner, der eigentlich weiterbauen sollte, aber auf gehört hat mit allem – er arbeitet nicht mehr, er isst nicht mehr, er liebt nicht mehr. Es gibt den Staatskünstler, der daran verzweifelt, dass er nicht mehr weiß, was er denn machen soll, da es bereits alles gibt, und seine Muse. Es gibt reale und irreale Figuren, es gibt Aufbruch und scheitern.
Was also passiert, wenn aus Zukunft Gegenwart wird? Wenn sogar die natürliche Folge der Generationen aus den Fugen zu sein scheint? Felicia Zellers Stück begegnet der Krise kreativ: In seinem Zentrum steht der stets entschlossene Versuch seiner Figuren, sich an eine Zeit zu erinnern, die heute schon nicht mehr die eigene ist. Aus der Perspektive einer nahen Zukunft, schräg, komödiantisch und mitleidlos besetzt Frau Zeller dabei das Museum Deutschland, das sie entwirft, mit den Gewinnertypen einer Schlacht, die vielen heute durchaus schon verloren scheint.
Felicia Zeller, geboren 1970 in Stuttgart, lebt in Berlin. Neben Theatertexten (u.a. Bier für Frauen) gehören Kurzfilme, Werke auf Neuen Medien und Leseperformances zu ihren künstlerischen Arbeiten. Die Komödiedeutsches hysterisches museum entstand als Auftragswerk für das Theater Bielefeld.
Inszenierung Daniela Kranz
Bühne und Kostüme Bettina Kraus
Dramaturgie Claudia Lowin
Mit Ines Buchmann, Christina Huckle, Claudia Mau, Carmen Priego, Julian M. Grünthal, Stefan Imholz, Stefan Gohlke, Andreas Wegwehrt