Joachim Lottmanns neuer Roman ist keine Erzählung über die Volkskrankheit Übergewicht, auch keiner über Gefahren und Möglichkeiten von Drogen im Allgemeinen. „Der Kokainmoment ist zwar wichtig als Aufhänger, aber es ist der Beschleunigungsmoment, auf den es ankommt. Kokain ist nur das Werkzeug, wieder in Bewegung zu kommen“, sagt Beja. Es ist ein Roman darüber, was es braucht, um geronnene Zustände wieder fließend zu machen. Um Bewegung zu ermöglichen. Um das Leben nicht an sich vorbeiziehen zu sehen, sondern sich hineinzuwerfen, die Welt mitzureißen und von ihr mitgerissen zu werden, zwischen Kontrolle und Kontrollverlust. Um dem Leben das Leben abzuringen. Auch wenn es das Leben kostet.
Die Ensemblemitglieder Matthieu Svetchine, Gabriele Möller-Lukasz, Karin Enzler und Betty Freudenberg werden ergänzt durch den tschechischen Schauspieler Jiri Èerný, der zum ersten Mal am Theater Bremen gastiert und die Hamburger Pop-Gruppe „Zucker“ (Christin Elmar Schalko und Pola Lia Schulten). „Zucker“ haben gemeinsam mit Jörg Follert (Wechsel Garland) die Musik für den Abend komponiert: „Die Musik soll immer da sein, wie ein Soundtrack des Lebens oder eine Brille, durch die man auf die Welt schaut“, sagt der Regisseur.
Pedro Martins Beja studierte Regie in Berlin, wo auch seine ersten eigenen Regiearbeiten auf die Bühne kamen. Er inszenierte danach am Theater Osnabrück, am Schauspiel Frankfurt, am Düsseldorfer Schauspielhaus und am Theater Neumarkt in Zürich. Darüber hinaus arbeitete er am Schauspielhaus Wien und am Luzerner Theater. „Endlich Kokain“ ist seine erste Arbeit am Theater Bremen.
Regie: Pedro Martins Beja
Bühne: Katharina Faltner
Kostüme: Geraldine Arnold
Dramaturgie: Tarun Kade
Musik: Jörg Follert
Mit:
Jiri Èerný, Karin Enzler, Betty Freudenberg, Gabriele Möller-Lukasz, Matthieu Svetchine,
„Zucker“ (Christin Elmar Schalko, Pola Lia Schulten)
Donnerstag, 30. April 2015, 20:00 Uhr
Montag, 11. Mai 2015, 20:00 Uhr
Donnerstag, 28. Mai 2015, 20:00 Uhr