An Ellenbecks Seite steht bereits sein junger Nachfolger, Herr Lenz, der sich, obschon er Ellenbecks Korrektheit belächelt, vor einer ähnlichen Zukunft fürchtet. Gemeinsam müssen sie diesen letzten Tag an der „Front“ verbringen, wo sich nicht viele Kunden blicken lassen, zumal das Kaufhaus seine besten Zeiten hinter sich hat und Gerüchte von Insolvenz ebenso die Runde machen wie die Nachricht, im obersten Stockwerk würden die Regale bereits nicht mehr aufgefüllt. Trotz alledem kommt Frau Irrwein, die Abteilungsleiterin, mit immer abstruser werdenden Verkaufsideen daher und versucht, ihre Mitarbeiter zu „Munterkeitssoldaten“ zu erziehen, die ihre Waren mit einer so grotesken Sprache anpreisen sollen, dass man beim besten Willen nicht mehr weiß, worum es sich handelt.
In dieser tolldreist versinkenden Welt ziehen allerhand Gestalten durch die Kaufhausflure: Eine junge Frau, die für ihren toten Vater einen Anzug kaufen möchte, ein Ehepaar, das nach einer Hose für ihn sucht und dabei einen Kleinkrieg anzettelt, der sich am Ende gegen die Verkäufer wendet, bis hin zu einer männlichen Kassandra, die mit apokalyptischer Lust den Untergang unserer gefräßigen Warenwelt vorhersagt. Ungeachtet all dieser Turbulenzen steht mittendrin Ellenbeck mit stoischer Haltung, der hier seinen letzten Tag verbringt und so, als sei nichts Besonderes, seine Kunden wie stets zuvorkommend behandelt, obwohl dieser Beruf seine einzige Leidenschaft ist, und er jetzt vor dem Nichts steht.
Inszenierung Burkhard C. Kosminski
Bühne Florian Etti - Kostüme Lydia Kirchleitner
Musik Hans Platzgumer
Mit Gabriela Badura, Jenny König, Anke Schubert; Ralf Dittrich, Hans Fleischmann, Reinhard Mahlberg, Jacques Malan, Sven Prietz, Peter Rühring
Weitere Vorstellungen: 25. und 31. Dezember, 8., 12., 23. 31. Januar 2010
Kartentelefon: 0621- 16 80 150, www.nationaltheater-mannheim.de