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Uraufführung: "Schilf" von Juli Zeh im Münchner Volkstheater

Premiere am 13. Dezember 2007

 

„Wir haben nicht alles gehört, dafür das meiste gesehen, denn immer war einer von uns dabei. Ein Kommissar, der tödliches Kopfweh hat, eine physikalische Theorie liebt und nicht an den Zufall glaubt, löst seinen letzten Fall.

Ein Kind wird entführt und weiß nichts davon. Ein Arzt tut, was er nicht soll. Ein Mann stirbt, zwei Physiker streiten, ein Polizei-Obermeister ist verliebt. Am Ende scheint alles anders, als der Kommissar gedacht hat - und doch genau so. Die Ideen des Menschen sind die Partitur, sein Leben ist eine schräge Musik. So ist es, denken wir, in etwa gewesen.“

 

Mit diesen Worten beginnt eine unerhörte Kriminalgeschichte, die der

Gegenwart und dem Leser alles abverlangt. Juli Zeh, eine der aufregendsten

und intelligentesten Autorinnen ihrer Generation, entwirft in ihrem dritten

Roman das Szenario eines Mordes, wie wir es uns bisher nicht vorstellen

konnten. Virtuos, sinnlich, rasant, erbarmungslos und scharfsinnig treibt

sie ihre Geschichte bis zum grotesken Finale – und erklärt ganz nebenbei das

physikalische Phänomen der Zeit.

 

Regie: Bettina Bruinier

Bühne / Kostüme: Justina Klimczyk

 

Mit:

Friedrich Mücke, Barbara Romaner, Johannes Silberschneider, Andreas Tobias,

Sophie Wendt

 

Die Regisseurin

Bettina Bruinier (*1976 in Wiesbaden) studierte Opern- und Schauspielregie

an der Bayerischen Theaterakademie „August Everding“. Während ihres Studiums inszenierte sie u. a. „Unter dem Milchwald“ von Dylan Thomas. Ab 1999 war sie als feste Regieassistentin am Staatstheater Kassel und später am Deutschen Theater Berlin. Sie arbeitete u. a. mit Michael Thalheimer, Armin Petras, Dimiter Gotscheff und Jürgen Kruse zusammen. Neben ihren Assistenzen inszenierte sie „Kurze Interviews mit fiesen Männern“ von David Foster Wallace und „Die Glasmenagerie“ von Tennessee Williams am Deutschen Theater Berlin.

 

Seit 2005 arbeitet sie als freie Regisseurin, u. a. am Deutschen Theater

Berlin, am Staatsschauspiel Dresden, am Theater der Stadt Heidelberg und am

Theater Konstanz. In der letzten Spielzeit inszenierte sie „Die Probe“ von

Lukas Bärfuss in der der „Box und Bar“, der dritten Spielstätte des

Deutschen Theaters und die Uraufführung „Wie im Himmel“ des gleichnamigen

Filmes von Kay Pollack am Theater Konstanz. In der Spielzeit 2007/08 wird

sie mit "Schilf" auf der Kleinen Bühne zum ersten Mal am Münchner

Volkstheater inszenieren.

 

 

Die Autorin

Juli Zeh wurde in Bonn geboren und studierte Jura in Passau und Leipzig, wo

sie 1998 ihr 1. Staatsexamen machte. Ebenfalls in Leipzig studierte sie von

1996 bis 2000 am Deutschen Literaturinstitut (DLL), an das sie später als

Dozentin zurückgekehrt ist. Nach ihrem Diplom am DLL folgte 2003 das 2.

Staatsexamen. Zahlreiche Auslandsaufenthalte u. a. für die UN in New York

und Krakau und vor allem in Sarajevo, Bosnien und Herzegowina haben ihre

Arbeiten geprägt. Juli Zeh wurde für ihr Werk vielfach ausgezeichnet, u. a.

mit dem Deutschen Bücherpreis, dem Rauriser Literaturpreis, dem

Hölderlin-Förderpreis und dem Ernst-Toller-Preis.

 

Ihr erster Roman „Adler und Engel“ ist mittlerweile in 29 Sprachen

übersetzt. Ihr Roman „Spieltrieb“ wurde 2006 am Hamburger Schauspielhaus von Roger Vontobel uraufgeführt. „Alles auf dem Rasen“ versammelt ihre Essays zu Gesellschaft, Politik, Recht und Literatur, die in großen deutschen

Zeitungen und Magazinen erschienen sind. Für die RuhrTriennale 2007 schrieb

Juli Zeh das Stück „Corpus delicti“, es ist ihr erstes Theaterstück.

 

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