Als Ursache dafür werden gemeinhin die Disposition des Individuums und seine momentane psychische Verfassung angesehen. Aber auch geographische, historische, kulturelle, politische, soziale und religiöse Komponenten bestimmen die Wahrnehmung von Zeit.
Silvana Schröder legt ihrer choreografischen Reflexion über die Wahrnehmung von Zeit Musik höchst unterschiedlicher Sphären zugrunde: Leonard Bernsteins Musik ist eindeutig in der Großstadthektik Nordamerikas verortet – vital, impulsiv, dynamisch. Wojciech Kilars Filmmusik zu „Dracula“ vermittelt den Eindruck von Unerbittlichkeit und Unentrinnbarkeit, so wie der Faktor Zeit oft von den gestressten Individuen des 21. Jahrhunderts empfunden wird. Die Kompositionen des Esten Arvo Pärt sind gegenwärtig und scheinen doch aus einer anderen Zeit zu stammen. Zuweilen beschreiben sie gar einen Stillstand.
In ihrer ersten Spielzeit als Ballettdirektorin von Theater&Philharmonie Thüringen bringt Silvana Schröder am Ende dieser Saison einen zweiten großen eigenen Ballettabend heraus. „Zeit.Punkt.“ ist ein dreiteiliger Abend.
Es tanzen in den Hauptrollen: Alina Dogodina/Sabine Völkl (Mädchen, Frau), Vitalij Petrov/Odsuren Dagva (Todesengel).
Musik: Leonard Bernstein: „On the Town”, Three Dance Episodes; Suite aus dem Film „On the Waterfront”
Wojciech Kilar: Musik zu dem Film „Bram Stoker´s Dracula“
Arvo Pärt: Sinfonie Nr. 3; „Spiegel im Spiegel“ für Violoncello und Klavier
Das Philharmonische Orchester Altenburg-Gera musiziert live unter der Leitung von Jens Troester. Für Bühne, Kostüme und Videos zeichnet Andreas Auerbach.
Weitere Vorstellungen in Gera in dieser Spielzeit am 9. und 22. Juni, jeweils 19.30 Uhr.