Eines Tages lädt der Braumeister Vanek zur „Audienz“: ein Bier folgt dem andern, eine Pinkelpause der nächsten. Bis der inzwischen volltrunkene Braumeister auch seine letzten Hemmungen überwindet und mit seinem eigentlichen Anliegen herausrückt...
Ein andermal empfangen Vera und Michael ihren Freund Vanek zur „Vernissage“: Ausgestellt werden die schicke neue Wohnung, der Vorzeigesohn, das prickelnde Sexleben der Eheleute. Die perfekte Idylle also...
Und der regimetreue Schriftsteller Stanek wendet sich mit einer Bitte an Vanek: Der Freund seiner Tochter wurde verhaftet. Natürlich hätte er längst selbst ein Protestschreiben gegen die Verhaftung verfasst, gäbe es nicht tausend gute Gründe, warum dies taktisch äußerst unklug wäre...
Mit absurdem Witz legt Václav Havel, von 1993 bis 2003 Präsident der Tschechischen Republik, gesellschaftliche und psychische Deformierungen in der ehemaligen Tschechoslowakei offen. Zwar hat das kapitalistische Wirtschaftssystem inzwischen den Sozialismus abgelöst, doch scheinen die vor über dreißig Jahren von Havel auf der Grundlage eigener Erfahrungen beschriebenen Symptome einer unfreien Gesellschaft immer noch aktuell zu sein.
Regie: Pit-Jan Lößer
Nächste Vorstellungen am 19. und 26. Januar 2007.