Der Solistenverband der Wiener Staatsoper stiftete im Jahre 1955 den
"Lotte Lehmann-Gedächtnisring", um die großen Verdienste von Lotte
Lehmann, die als eine der bedeutendsten Künstlerinnen der Operngeschichte zum Ruhm der Wiener Staatsoper zwischen den beiden
Weltkriegen beigetragen hatte, zu würdigen. Bis zu ihrem Tode im August
1976 war Lotte Lehmann die Trägerin dieser hohen Auszeichnung.
Auf einstimmigen Beschluss übergab der Solistenverband der Wiener Staatsoper dann den Ring am 15. September 1979 dem Wunsch von Lotte Lehmann entsprechend an Leonie Rysanek, die als ihre Nachfolgerin wiederum Hildegard Behrens bestimmte. Nach dem Ableben von Hildegard Behrens im August 2009 beschloss nun der Solistenverband, den Gedächtnisring an Waltraud Meier zu übergeben.
Die aus Würzburg stammende Waltraud Meier gilt als eine der international bedeutendsten Wagnersängerinnen unserer Zeit und ist auch im italienischen und französischen Fach als stimmlich wie darstellerisch ausdrucksstarke Interpretin an den großen Opernbühnen der Welt
gefragt, so am ROH Covent Garden in London, an der New Yorker Met, der Mailänder Scala, der Opéra National de Paris, der Bayerischen Staatsoper in München oder bei den Bayreuther Festspielen. An der Wiener Staatsoper debütierte sie 1987 als Kundry (Parsifal) und sang hier in weiterer Folge Amneris (Aida), Komponist (Ariadne auf Naxos), Carmen, Ortrud (Lohengrin), Sieglinde (Die Walküre), Waltraute (Götterdämmerung), Leonore (Fidelio), Isolde (Tristan und Isolde), Venus (Tannhäuser), Eboli (Don Carlo) und Santuzza (Cavalleria rusticana) in insgesamt 126 Vorstellungen.