Stell Dir vor, spät nachts triffst Du eine schluchzende Frau auf den kalten Straßen Petersburgs. Du rettest sie aus den Fängen eines Lüstlings und nimmst sie in den Arm. Sie ist einsam und verzweifelt. Vor einem Jahr wurde sie von ihrem Liebhaber verlassen. Er versprach, wiederzukommen. Und so wartest Du mit ihr, Abend für Abend. Wartest und sprichst mit ihr. Ihr erzählt Euch Eure Lebensgeschichten. Ihr kommt Euch näher. Und schließlich verliebst Du Dich in sie. Doch keine Chance. Du wirst an ihr verzweifeln. Für sie bist Du nur ein Freund, eine verständige Schulter, an die sie sich in ihrem Liebeskummer lehnen kann, ein sozialer, statt ein biologischer Vater… Was tun?
Ist das etwa zu wenig für ein ganzes Menschenleben?
Fjodor Dostojewskis Klassiker im Theatercafé: die Novelle als Adaption für zwei Schauspieler, die Dreiecksgeschichte als Dialog, in szenischen Rückblenden, romantischen Zukunftsfantasien und verzweifelten Ist-Zuständen. Eine Geschichte, wie geschaffen, um sich in den kalten Wintermonaten mit einem warmen Glühwein ins Theaterhaus zurückzuziehen: melancholisch, liebevoll und warmherzig.
Von und mit Mathias Znidarec und Lena Vogt
Regie und Textfassung: Mathias Znidarec
Bühne/ Kostüme: Anja Sturm
Dramaturgie: Jonas Zipf, Mia Häfer