»Zu Hilfe, zu Hilfe, sonst bin ich verloren!« – Die Rettung Taminos vor der bedrohlichen Riesenschlange in allerletzter Sekunde ist der Beginn einer abenteuerlichen Reise in unbekannte Reiche auf der Suche nach der Liebe. Diese Liebe materialisiert sich für Tamino zunächst nur in einem Bild: dem Bild Paminas. Ist diese Liebe real? Oder muss sie es erst werden? Auch Papageno, Taminos frecher Begleiter, folgt dem (Traum-)Bild einer liebenden Partnerin an seiner Seite, die nach Möglichkeit ganz genauso sein soll wie er. Ist Papagena Realität oder bleibt sie letztlich nur ein Traum?
Wie ins Monströse gesteigerte, fast einem Albtraum entsprungene Mutter- und Vaterfiguren kämpfen die Königin der Nacht und Sarastro um den Einfluss auf Tamino und Pamina. Ist die Königin liebende Mutter oder rachsüchtige Widersacherin? Ist Sarastro ein selbstsüchtiger Despot oder ein väterlich besorgter Herrscher?
Die Zauberflöte scheint mehr Fragen und Rätsel aufzuwerfen als Antworten zu geben. Am Ende versagen alle Logik und aller Verstand vor der unermesslichen Fantasie dieser Zauberoper. Ihr Geheimnis liegt in tieferen Schichten menschlicher Grunderfahrungen, für die eben das Märchen die angemessene Ausdrucksform zu sein scheint und nur die Musik die passende Sprache findet. Nicht umsonst ist der »Titelheld« der Oper ein Instrument, oder eben schlichtweg: die Musik.
Die meistgespielte deutsche Oper in einer verblüffenden Umsetzung. Barrie Kosky inszeniert Die Zauberflöte gemeinsam mit der britischen Theatertruppe »1927«, deren humorvolle Shows mit ihrer Interaktion zwischen Filmanimation und live agierenden Schauspielern Zuschauer auf der ganzen Welt begeistern: »Eine perfekte Mischung all der Dinge, die es wert sind, geliebt zu werden: Stummfilme, das Kabarett der Weimarer Republik, David Lynch oder die Gebrüder Grimm …« [The Guardian]
Die eigenwilligen wie eigenartigen Fantasiewelten, die Suzanne Andrade und Paul Barritt, die künstlerischen Köpfe von »1927«, aus der Verbindung von Filmanimation und live agierenden Akteuren erschaffen, wirken wie zum Leben erweckte riesige Comic-Collagen. Die Sänger stehen, sitzen, hängen oder laufen vor einer riesigen Leinwand und interagieren mit dem von »1927« auf die
Leinwand projizierten Geschehen – und das in Echtzeit! So wird die meistgespielte deutsche Oper zu einem verblüffenden und in dieser Art noch nie dagewesenen Erlebnis.
Die musikalische Leitung übernimmt Henrik Nánási, der damit seine erste Opernproduktion als neuer Generalmusikdirektor der Komischen Oper Berlin vorstellt. Neben Maureen McKay (Pamina), Peter Sonn (Tamino), Julia Novikova (Königin der Nacht) und Christof Fischesser (Sarastro) ist Dominik
Köninger (Papageno) nach seinem großen Erfolg in Monteverdis Orpheus erneut zu sehen und zu hören.
Musikalische Leitung
Henrik Nánási, Kristiina Poska
Suzanne Andrade, Barrie Kosky
Animationen
Paul Barritt
Konzeption
»1927« (Suzanne Andrade und Paul Barritt) und Barrie Kosky
Bühnenbild, Kostüme
Esther Bialas
Dramaturgie
Ulrich Lenz
Chöre
André Kellinghaus
Diego Leetz
Pamina
Maureen McKay, Brigitte Geller, Nicole Chevalier
Tamino
Peter Sonn, Adrian Strooper
Königin der Nacht
Julia Novikova, Anna Siminska, Beate Ritter
Sarastro / Sprecher
Alexey Antonov, Christof Fischesser
Papageno
Dominik Köninger, Roger Smeets
Papagena
Julia Giebel, Ariana Strahl, Adela Zaharia
Monostatos
Tansel Akzeybek, Stephan Boving
Erste Dame
Ina Kringelborn, Mirka Wagner
Zweite Dame
Karolina Gumos, Annelie Sophie Müller
Dritte Dame
Maija Skille, Caren van Oijen
Erster geharnischter Mann
Christoph Späth, Vincent Wolfsteiner, Jeff Martin
Zweiter geharnischter Mann
Carsten Sabrowski, Bogdan Talos
Drei Knaben
Solisten des Tölzer Knabenchores