Am Freitag, dem 30. März um 19.30 Uhr in der Alten Feuerwache hebt sich der Vorhang für Leyla-Claire Rabihs Inszenierung Kampf des Negers und der Hunde.
Der 1989 viel zu früh an Aids verstorbene Dramatiker Koltès greift in "Kampf des Negers und der Hunde" die Auseinandersetzung mit dem Topos des Fremden auf, eingebettet in die europäisch-postkolonialistischen Strukturen Afrikas. Auf der Baustelle einer französischen Firma in Westafrika taucht unerwartet der Schwarze Alboury auf und fordert vehement den Leichnam seines Bruders. Dieser wurde von Cal, einem Ingenieur, getötet und die Leiche beseitigt. Baustellenleiter Horn ist fortan damit beschäftigt, Alboury zu beschwichtigen und ihn mit Geld zu bestechen. Alboury bleibt. Horn versucht, Cals Aggressionen gegenüber Alboury zu mäßigen, steht dabei jedoch gleichzeitig in der Verpflichtung sich Léones anzunehmen, die er aus Paris zu sich geholt hat. Der Kampf jedes Einzelnen beginnt. Ein hoch konzentriertes Konversations-Kammerspiel unter freiem Himmel.
Das Bühnenbild entwirft Stefan Oppenländer, für die Kostüme zeichnet Anouschka Trocker verantwortlich.
Es spielen Christiane Motter, Benjamin Bieber, Pit-Jan Lößer und Klaus Meininger.
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Am Samstag, dem 31. März um 19.30 Uhr im Staatstheater feiert schließlich Der Gott des Gemetzels von Yasmina Reza Premiere im Staatstheater.
Zwei Elternpaare versuchen den Streit ihrer Söhne, der zum Verlust von zwei Zähnen bei dem einen der beiden führte, aus der Welt zu schaffen. Im Sinne der Toleranz formulieren sie gemeinsam einen Schadensbericht für die Versicherung, doch mit dem Streit über Begrifflichkeiten nimmt das Unheil seinen Lauf. Schnell offenbart sich unter dem Mantel aufgeklärten "Gutmenschentums" die Bestie Mensch in ihrer gesamten Selbstbezogenheit.
Yasmina Rezas aberwitziges, hochkomisches Stück, das seit der Uraufführung 2006 am Schauspielhaus Zürich weltweit Triumphe feiert, zuletzt als Hollywood-Verfilmung mit Starbesetzung, liefert eine wunderbare Charakterstudie über die Risse im liberalen Weltbild von Vertretern der gutbürgerlichen Mittelschicht.
In der Inszenierung von Christoph Diem spielen Gertrud Kohl, Saskia Petzold, Boris Pietsch und Heiner Take. Das Bühnenbild und die Kostüme stammen von Florian Barth.