"The Rake’s Progress" von Igor Strawinsky im Stadttheater Bern
Ein gewissenloses, vergnügungssüchtiges Leben treibt ihn in den finanziellen und seelischen Bankrott. Sein Leben endet im Irrenhaus, wo ihn nur Anne in ungebrochener Liebe beim Sterben begleitet. «Kammermusik wie bei Così fan tutte» schwebte Strawinsky vor. Seine Musik erzählt in neoklassischen
Formen und reichen Farben von Tragödie und Groteske, von Absurdem und Alltäglichem und ist ein einzige grosse Liebeserklärung an die Gattung.
Strawinskys Oper gehört zu den wenigen Nachkriegsklassikern, die sich einen Platz im internationalen Repertoire erworben haben. Als Sujet wählte der Komponist eine nostalgische Vorlage, William Hogarths gleichnamige Bilderserie (1732/33). Anlässlich eines Ausstellungsbesuchs im Chicago Art Institute begegnete Strawinski am 2. Mai 1947 dem Bilderzyklus. Hogarths Kupferstichserie erschien 1732/33, nachdem kurz zuvor acht Gemälde entstanden waren. Die acht Kupferstiche mit ihrer realistisch genauen Darstellung der Londoner Casinos, Bordelle und Irrenhäuser inspirierten
Strawinsky zur Komposition der Oper The Rake’s Progress. Strawinskys Librettisten erfanden zu den ironischen Stichen ein subtiles Libretto: eine fantasmagorische Moritatenfolge und metaphorisch benannte Personen.
Libretto: Wystan Hugh Auden und Chester Simon Kallman
Nach William Hogarths Bilderfolge «The Rake’s Progress» (1732/33),
kommentiert von Georg Christoph Lichtenberg
Uraufführung 1951 in Venedig
In englischer Sprache. Mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung Srboljub Dinić
Inszenierung Marc Adam
Bühne Johannes Leiacker
Kostüme Pierre Albert
Vater Truelove Carlos Esquivel
Anne, seine Tochter Rachel Harnisch
Tom Rakewell Niclas Oettermann
Nick Shadow Robin Adams
Mutter Goose: Lisa Wedekind
Die Türkenbab Claude Eichenberger
Sellem, Auktionator Andries Cloete
Chor des Stadttheaters Bern
Berner Symphonieorchester
Weitere Vorstellungen 22. Oktober 2011 // 04./13./ 22./25. November 2011 // 15./30.
Dezember 2011 // 07./18. Januar 2012
Kostprobe am 04. Oktober 2011 / 18.30 Uhr
Oper im Gespräch am 22. Oktober 2011 / 17.30 Uhr
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