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DER ROSENKAVALIER von Richard Strauss im THEATER BONN

Premiere: Sonntag, 6. Oktober 2019, 18 Uhr, Opernhaus

„Sie sind da Ponte und Scribe in einer Person.“ Wenn Richard Strauss seinem über alle Maßen sensiblen, wenn nicht gar empfindlichen Librettisten einen Tort antun konnte, dann mit dieser unglücklichen Formulierung – gewiss hatte Hugo von Hofmannsthal nichts gegen die Gleichsetzung mit Mozarts stets auf Augenhöhe arbeitendem Textdichter; die Nennung allerdings des fabrikmäßig schreibenden Erfolgsautors Eugène Scribe, dem literarische Qualität nicht wirklich nachgesagt werden kann, dürfte das bestimmt wohlgemeinte Kompliment vergällt, wenn nicht gar vergiftet haben.

 

DER ROSENKAVALIER steht für die kongeniale Zusammenarbeit des so überaus produktiven Duos wie kein zweites Werk. Nach der ELEKTRA suchten der Dichter und der Komponist einen leichteren Stoff für eine neue Oper. „Ich habe in nur drei Nachmittagen ein komplettes, ganz frisches Szenar einer Spieloper gemacht, mit drastischer Komik in den Gestalten und Situationen ...“, schrieb Hofmannsthal am 11. Februar 1909 an Strauss. Er hatte das Ambiente für diese Spieloper im Wien der Zeit Maria Theresias gefunden, das ihm einen Rahmen bot für eine – letztlich zeitlose – Gesellschaftskomödie mit unterschiedlicher kaum denkbaren Charakteren; ein Stück voll nicht allein österreichischer Morbidität und Boshaftigkeit, Panorama einer Gesellschaft im Wandel der Zeit mit aktuellen Bezügen, eine melancholische Meditation über die Vergänglichkeit.

Immer wieder ist den beiden Autoren vorgeworfen worden, mit dem ROSENKAVALIER einerseits eine Weltflucht angetreten, andererseits auch den Mut zu über ELEKTRA hinausgehender Radikalität verloren zu haben. Diese Sicht freilich ignoriert die subversive Macht des Humors und das große Potenzial der psychologischen Feinfühligkeit der Urheber: „Leicht muß man sein: mit leichtem Herz und leichten Händen, halten und nehmen, halten und lassen ... Die nicht so sind, die straft das Leben und Gott erbarmt sich ihrer nicht“, singt die Marschallin – Typen und Charaktere, die aufsteigen, die absteigen – hin- und hergetrieben zwischen Liebe und Vergänglichkeit.

Komödie für Musik in drei Aufzügen
von Richard Strauss (1864 – 1949)
Text von Hugo von Hofmannsthal

Eine Koproduktion mit der Volksoper Wien

- Mit Übertiteln -

Musikalische Leitung  Dirk Kaftan
Inszenierung  Josef Ernst Köpplinger
Bühne  Johannes Leiacker
Kostüme  Dagmar Morell
Licht  Boris Kahnert
Dramaturgie  Christoph Wagner-Trenkwitz
Choreinstudierung  Marco Medved
Einstudierung Kinder- und Jugendchor  Ekaterina Klewitz

Die Feldmarschallin Fürstin Werdenberg  Martina Welschenbach
Der Baron Ochs auf Lerchenau  Franz Hawlata (Termine)
Tobias Schabel (Termine)
Octavian  Emma Sventelius
Herr von Faninal  Giorgos Kanaris
Sophie, seine Tochter  Louise Kemény
Jungfer Marianne Leitmetzerin  Yannick-Muriel Noah
Valzacchi  Johannes Mertes
Annina  Anjara I. Bartz (Termine)
Susanne Blattert (Termine)
Ein Polizeikommissar  Martin Tzonev
Der Haushofmeister bei der Feldmarschallin  Taras Ivaniv
Der Haushofmeister bei Faninal  Jon Runar Arason
Eine Modistin  Katrin Stösel
Ein Notar  Egbert Herold
Ein Wirt  Jonghoon You
Ein Sänger  George Oniani (Termine)
Jonghoon You (Termine)
Drei adelige Waisen  Yoonsoo Kil (Termine)
Joelle Fleury (Termine)
Ramune Slizauskiene (Termine)
Ein Tierhändler  Takahiro Namiki
Vier Lakaien der Marschallin  Jae Hoon Jung (Termine)
Gintaras Tamutis (Termine)
Miljan Milovic (Termine)
Jeongmyeong Lee (Termine)
Vier Kellner  Dong-Wook Lee (Termine)
Sven Bakin (Termine)
Algis Lunskis (Termine)
Christian Specht (Termine)
Hausknecht  Eduard Katz
Chor!  Chor des Theater Bonn
Kinder- und Jugendchor  Kinder- u. Jugendchor des Theater Bonn
Orchester  Beethoven Orchester Bonn

Das Bild zeigt Richard Strauss

 

 

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