Mathilde Jacob, Tochter eines Metzgermeisters aus Berlin, war kaum jünger als Rosa Luxemburg und machte sich früh als Sekretärin mit eigenem Schreibbüro selbständig. Sie war Mitglied der SPD und als sie Rosa Luxemburg 1914 kennenlernte, nahm ihr Leben eine ungeahnte Wendung.
Leo Jogiches, in seiner Jugend einer der aktivsten Revolutionäre in Wilna, lernte Rosa Luxemburg in Zürich kennen. Zwischen den beiden entwickelte sich eine große Liebesgeschichte, die 15 Jahre dauern sollte. Auch nach deren Ende blieb Jogiches Rosas wichtigster und engster Vertrauter.
Diese drei Menschen verband eine enge Freundschaft. Viele Jahre nach der Ermordung von Rosa Luxemburg und Leo Jogiches verfasste Mathilde Jacob einen Bericht, in dem sie ihre Erlebnisse mit beiden während des Krieges und der Monate der Novemberrevolution schilderte. Dieser Text wurde ihr Vermächtnis. 1942 wurde sie von den Nazis nach Theresienstadt deportiert und starb dort. Mathilde Jacobs Bericht ist der Ausgangspunkt für das Projekt über Rosa Luxemburg: Was bedeutet eine Freundschaft, die politisch und persönlich ist? Wie verhalten sich Menschen, die etwas wollen, nicht nur für sich selbst? Die sich nah sind, vertraut und die gemeinsam handeln. 100 Jahre nach der gescheiterten deutschen Revolution und 100 Jahre nach dem Tod Rosa Luxemburgs wird es auch um die Frage gehen, welche Bedeutung ihre Ideen, ihre Hoffnungen und Träume für uns heute noch haben.
Regie
Sabine Bräuning
Mit
Stephanie Biesolt
Christian A. Koch
Elif Veyisoglu
Fr, 28.09.2018
20.00 Uhr
Do, 18.10.2018
20.00 Uhr
Fr, 26.10.2018
20.00 Uhr