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"La Traviata" von Giuseppe Verdi, Anhaltisches Theater Dessau

Premiere Sa, 3.06.2023, 19.30 Uhr, Großes Haus

Auf einem Empfang macht der junge Alfredo der schönen Violetta eine stürmische Liebeserklärung, die sie überrascht und aufwühlt. Als Kurtisane ist Violetta aus der männlich dominierten Gesellschaft »gefallen« (traviata), die sich ihrer bedient. Jetzt träumt sie davon, zu lieben und geliebt zu werden – und zurückzukehren in bürgerliche Verhältnisse. Alfredo und Violetta werden tatsächlich ein Paar und verbringen einige glückliche Monate auf dem Land.

 

Copyright: Robert Voss, Fotocollage © Eva-Maria van Acker

Als Alfredo unterwegs ist, erscheint überraschend dessen Vater Germont bei Violetta. Er fordert sie auf, sich von Alfredo zu trennen: Die Familienehre soll nicht gefährdet werden. Violetta bricht zusammen, fügt sich aber in das unvermeidliche Schicksal. Sie verlässt Alfredo, um ihm nicht zu schaden. Als Violetta sich einige Zeit später auf einem Fest, auf dem sie am Arm eines Barons erscheint, Alfredo gegenübersieht, beleidigt dieser sie und wirft ihr Geld vor die Füße.

Violetta hat Tuberkulose; ihr Zustand verschlimmert sich rasch. Als Alfredo von seinem Vater den Hintergrund der Trennung erfährt, besucht er die Schwerkranke, um sie um Verzeihung zu bitten. Er möchte nie mehr von ihrer Seite weichen. Zu spät: Violetta kann ihn mit letzter Kraft bitten, glücklich zu werden und sie dennoch nicht zu vergessen – und stirbt in seinen Armen.

Nach Il trovatore (2015/16) und Rigoletto (2021/22) stellt das Anhaltische Theater die populärste der drei Verdi-Klassiker über Menschen am Rande der Gesellschaft in einer Neuinszenierung vor. La traviata zeigt das tragische Schicksal einer Kurtisane, deren letzte Hoffnung auf eigenes Glück grausam enttäuscht wird. Der Spagat, ein ewig zeitgenössisches, zeitkritisches Sujet in einer Oper zu behandeln und damit die italienische Oper schlechthin zu schaffen, das konnte nur einem Giuseppe Verdi gelingen. Der Komponist identifizierte sich mit den Ausgestoßenen und Misshandelten, die er porträtierte. Dass bis heute immer wieder Menschen vom Leid der »Kameliendame« berührt werden, das erreichte Verdi jedoch durch die Kraft seiner ganz aus der menschlichen Stimme und den Empfindungen seiner Heldin geschaffenen Melodien.

Libretto von Francesco Maria Piave
nach dem Roman La Dame aux camélias
von Alexandre Dumas d. J.
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Musikalische Leitung Elisa Gogou
Inszenierung Christiane Iven
Bühne und Kostüm Eva-Maria van Acker
Leitung Opernchor Sebastian Kennerknecht
Choreographische Mitarbeit Stefano Giannetti
Dramaturgie Bettina Auer

Violetta Valéry Ania Vegry
Flora Bervoix, Kollegin von Violetta Rita Kapfhammer
Annina, Freundin von Violetta Michaela Mehring , Jagna Rotkiewicz
Alfredo Germont Costa Latsos
Giorgio Germont, sein Vater Modestas Sedlevičius
Gastone, Freund von Alfredo David Ameln
Douphol, genannt Baron, Gönner von Violetta Baris Yavuz
d´Obigny, genannt Marquese, Gönner von Flora Kostadin Argirov
Grenvil, Arzt Ricardo Llamas-Márquez
Ein Kurier Christian Most
Der Tod Hartmut Leske

Opernchor des Anhaltischen Theaters Dessau
Statisterie des Anhaltischen Theaters Desau
Anhaltische Philharmonie Dessau

 

 

 

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