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»Mothers« von Grzegorz Stosz - Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau

Premiere Sa., 15.02.20, 19:30 Uhr, Theater Zittau, Studiobühne

Geschrieben und inszeniert von Grzegorz Stosz, der in der vergangenen Spielzeit schon Sławomir Mrożeks Farce »Auf hoher See« auf die Bühne brachte, setzt sich das Stück mit Kindheitstraumata und deren Auswirkungen ins Erwachsenenleben auseinander. In Zusammenarbeit mit dem Psychoteatr Wrocław wird die Geschichte von Kuba erzählt, der als Erwachsener versucht, ein Trauma aus seiner Kindheit aufzuarbeiten.

 

Copyright: Nikolai Schmidt

Anhand der Geschichte des fast-vierzigjährigen Kuba, der versucht sein Kindheitstrauma, von seiner Mutter zeitweilig verlassen worden zu sein, aufzuarbeiten, untersucht Stosz wie traumatische Erlebnisse in der Kindheit Menschen bis in das Erwachsenenleben prägen und verfolgen können.

An dem grenzübergreifenden Projekt des Gerhart-Hauptmann-Theaters und des Psychoteatr Wrocław sind die Schauspieler David Thomas Pawlak und Martha Pohla, die auch Seite an Seite in der Zittauer Produktion »Cabaret« zu sehen waren, sowie Angelica Pytel beteiligt. Mit Schauspiel, Musik und Tanz erzählen sie die Geschichte von Kuba, der sich beim morgendlichen Kaffeetrinken an seine Mutter erinnert. Um zu verstehen, was in der Vergangenheit vorgefallen ist, spaltet er die verstorbene Mutter im Geist in zwei Persönlichkeiten: Die »Warmherzige, Helle, Fürsorgliche« und die »Wilde, Dunkle, Getriebene«. Beide suchen Kuba heim, martern und liebkosen ihn gleichermaßen. Kann er sich als erwachsener Mann von seinem Kindheitstrauma befreien?

30 Minuten vor jeder Vorstellung dieser Inszenierung gibt der Dramaturg Urs Ochsner auf der Empore im Foyer eine Werkeinführung.

Handlung
Ein kleiner Junge will einen Schluck aus der Kaffeetasse seiner Mutter trinken. Sie sieht es und schreit den Kleinen an. Der Junge erschrickt so, dass er sich den Kopf stößt und ins Krankenhaus muss. Seine Mutter verspricht ihm dort, nur kurz wegzugehen und gleich wieder da zu sein. Sie verschwindet jedoch für längere Zeit.

Dieses Kindheitstrauma bildet die Grundlage für das Stück. Der Junge ist erwachsen geworden und versucht die Aufarbeitung. Um zu verstehen, warum sie ihn verlassen hat, spaltet er beim Eintauchen in die Vergangenheit in seiner Gedankenwelt die Mutter in die »Wilde, Dunkle, Ursprüngliche, Intuitive, Primitive, Getriebene, Faszinierende«, die sich nicht kümmert und die »Zärtliche, Helle, Warmherzige, Schöne, Fürsorgliche«, die einmal da war und nach der er sich sehnt. Nach und nach beginnen sich die Bilder jedoch zu verschieben.

Regie und Ausstattung: Grzegorz Stosz
Komposition: Pawel Rychert
Choreografie: Angelika Pytel (Matka I, Sylwia I)
Dramaturgie: Patricia Hachtel, Urs Ochsner
Regieassistenz: Torsten Ulrich
Inspizienz: Uwe Körner
Hospitanz/Soufflage: Anna Barth

Matka II, Sylwia II: Martha Pohla
Kuba/Jacob: David Thomas Pawlak

Mi., 19.02.20 19:30 Uhr
Fr., 28.02.20 19:30 Uhr
So., 15.03.20 19:30 Uhr

 

 

 

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