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Residenztheater München: Festival für internationale Gegenwartsdramatik 2023

Vom Sa 24. bis Fr 30. Juni 2023 findet das erste internationale «Welt/Bühne»-Festival im Marstall statt.

Die Plattform für internationale Dramatik «Welt/Bühne» des Residenztheaters hat seit 2019 Autor*innen aus Polen, Argentinien, Japan, Litauen, Uganda, Israel, Ruanda, der Ukraine und Indien zu Schreibresidenzen nach München eingeladen. Beim ersten Festival werden «Short Circuit – Ketzer» von Noa Lazar-Keinan in einer Inszenierung der Beer Sheva Theatre Company aus Israel und Odile Gakire Katese und ihre Kompanie Woman Cultural Centre mit «I have a drum» aus Ruanda zu Gast sein.

 

Copyright: Residenztheater München

Präsentiert werden die während der Residenzen in den vergangenen zwei Spielzeiten entstandenen Stücke in szenischen Lesungen. Die Lange Lesenacht «Zwischen Tag und Nacht. Eine Lesereise mit Autor*innen aus der ganzen Welt», in der Gastgeber Albert Ostermaier ein internationales Netzwerk live und virtuell einlädt die Weltlage poetisch zu skizzieren, bildet den Schlusspunkt der Festivalwoche.

Festivalprogramm:

Welt/Bühne Salon am Sa 24. Juni, 18 Uhr, Marstall
mit Texten von Natalia Blok, Ukraine
Szenische Einrichtung: Elsa-Sophie Jach
Mit: Valentino Dalle Mura, Lukas Rüppel, Anna Bardavelidze
Wenige Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges flieht die ukrainische Dramatikerin, Drehbuchautorin und Regisseurin Natalia Blok aus ihrem Heimatland. Auf Einladung des Residenztheaters verbringt sie im Rahmen der Plattform für internationale Dramatik «Welt/Bühne» ab Mai 2022 mehrere Wochen in München. In dieser Zeit entstehen zwei literarische Arbeiten, die sich mit ihrer Fluchtgeschichte und den brutalen Ausmaßen der ersten Kriegsmonate beschäftigen.
Der Welt/Bühne Salon mit Natalia Blok eröffnet die erste Festivaledition am Residenztheater. Gemeinsam mit Schauspieler*innen des Ensembles werden Ausschnitte aus beiden in München entstandenen Arbeiten der ukrainischen Autorin vorgestellt.
Anschließend findet ein Gespräch zwischen dem, die kulturelle Landschaft der Ukraine seit vielen Jahren gut kennenden Festivalmacher und Autor Albert Ostermaier und Natalia Blok statt.
www.residenztheater.de/welt/buehne-salon-mit-natalia-block

Szenische Lesung am Sa 24. Juni, 20 Uhr, Marstall
«Das Pfannkuchenrezept der Nobelpreisträgerin»
von Birute Kaputinskaitė, Litauen
Szenische Einrichtung: Daniela Kranz
Mit: Evelyne Gugolz, Sibylle Canonica, Oliver Stokowski, Vassilissa Reznikoff, Nicola Kirsch
www.residenztheater.de/das-pfannkuchenrezept-der-nobelpreistraegerin

Diskussion am So 25. Juni, 16 Uhr, Marstall
«Machen Frauen anders Theater? – How female playwrights reshape the stage»
Mit: Natalia Blok (Ukraine), Noa Lazar-Keinan (Israel), Birute Kaputinskaitė (Litauen), Asiimwe Deborah Kawe (Uganda), Koleka Putuma (Südafrika)
Moderation: Prof. Dr. Christopher Balme
www.residenztheater.de/stuecke/detail/welt-buehne-diskussion

Gastspiel aus Israel: Beer Sheva Theater am So 25. Juni, 18 & 20.30 Uhr
«Short Circuit – Ketzer»
von Noa Lazar-Keinan, Israel
Ein Publikumshit aus Israel, erst- und einmalig in München zu sehen. Beer Sheva ist seit kurzem Partnerstadt von München.
Die Autorin Noa Lazar-Keinan erzählt darin lebensnah, in pointierten Dialogen und mit viel Humor, von der Überforderung einer ganz normalen Familie.
Neta und David sind ein modernes Ehepaar, beide berufstätig, zwei Kinder. Neta ist Ernährungsberaterin und David hat als Kinderbuchautor den «Super-Doktor» erfunden, der immer zur Stelle ist, wenn es eine Krise gibt. Ihr kleiner Sohn Itamar ist dessen größter Fan und legt das passende Kostüm niemals ab. Als bei ihm eine autistische Störung diagnostiziert wird, wird das für die ganze Familie zur Belastungsprobe.
In der Inszenierung der Beer Sheva Theatre Company übernehmen die Schauspieler*innen Efrat Miriam Arnon und Shmuel Shulman nicht nur die Rollen von Neta und David, sondern beziehen das Publikum in ihre Geschichte ein. Für die direkte Kommunikation spielen sie das Stück in München nicht wie in Israel auf Hebräisch, sondern auf Englisch.
Noa Lazar-Keinan schrieb «Short Circuit – Ketzer» unter anderem während ihrer Residenz im Frühjahr 2022 am Residenztheater.
www.residenztheater.de/stuecke/detail/welt-buehne-ketzer

Szenische Lesung am Di 27. Juni, 19 Uhr, Marstall
«Cumin. Das andere Leben»
von Deepika Arwind, IndienSzenische Einrichtung: Laura Schinzel
Mit: Anna Bardavelidze, Nicola Kirsch, Robert Dölle, Michael Wächter, Felicia Chin-Malenski
www.residenztheater.de/stuecke/detail/welt-buehne-cumin

Szenische Lesung am Di 27. Juni, 21 Uhr, Marstall
«Die Langlebigen»
von Oleksandr Seredin, UkraineSzenische Einrichtung: Oleksandr Seredin
Mit: Cathrin Störmer, Moritz Treuenfels, Thomas Reisinger, Max Mayer
www.residenztheater.de/stuecke/detail/welt-buehne-die-langlebigen

Szenische Lesung am 28. Juni, 20 Uhr
«Das gelobte Land»
von Asiimwe Deborah Kawe, Uganda
Szenische Einrichtung: Fabiola Kuonen
Mit: Jessica Sy, Katja Jung, Naffie Janha, Patrick Bimazubute
www.residenztheater.de/stuecke/detail/welt-buehne-the-promised-land

Diskussion am 29. Juni, 18 Uhr
«Ästhetik des Widerstands – Resistance in times of crisis»
Mit: Deepika Arwind, Oleksandr Seredin u.a.
Moderation: Elisabeth Maier
www.residenztheater.de/stuecke/detail/welt-buehne-diskussion

Gastspiel aus Ruanda: Woman Cultural Centre und Ignoma Nshya am Do 29. Juni, 20 Uhr, Marstall
«I have a Drum»
von Odile Gakire Katese, Ruanda
Zum ersten Mal im deutschsprachigen Raum ist mit dem Spektakel «I have a drum» die Truppe Ignoma Nshya zu erleben, die die vielseitige Künstlerin und Aktivistin Odile Gakire Katese 2004 in Ruanda gründete. Heute gilt diese als eine der besten Trommelformationen weltweit. Odile Gakire Katese begehrte damit gegen das Gesetz auf, dass die Kunst und das kulturelle Erbe des Trommelns ausschließlich Männern vorbehalten war. Damit leitete sie einen gesellschaftlichen Paradigmenwechsel ein, der das Leben der Frauen nachhaltig verändert hat. Teilhabe, Selbstbestimmung und Gleichberechtigung sind für sie Realität geworden.
Seitdem bereist Katese mit ihrer Kompanie, deren Wertekodex Respekt, Freiheit genauso wie Lebensfreude umfasst, die Welt und verbindet bei ihren Auftritten auf einzigartige und mitreißende Weise Musik, Tanz und poetische Texte, die traditionelle Überlieferungen in unmittelbaren Bezug zum Heute setzen und auch die Traumata des Genozids aus dem Jahr 1994 verarbeiten.
www.residenztheater.de/stuecke/detail/welt-buehne-female-drummers-from-ruanda

Lange Nacht zum Abschluss des Festivals am Fr 30. Juni, 18 Uhr, Marstall
«Zwischen Tag und Nacht. Eine Lesereise mit Autor*innen aus der ganzen Welt»
In fünf- bis zehnminütigen Beiträgen geht es darum, unterschiedliche Stimmen, Sichtweisen, Haltungen und Meinungen zu hören, vielleicht auch um Vorhersagen. Es kann ein Kurzdrama sein, ein dramatisches Gedicht, ein Aufschrei, ein Song, Pantomime, ein Film, Musik.
Mit dabei sind Autor*innen, die bereits an der Welt/Bühne teilgenommen haben, Autor*innen, die im Residenztheater gespielt werden und viele weitere aus allen Erdteilen:
Mit: Mohammad Al-Attar, Deepika Arwind, Natalia Blok, Meriam Bousselmi, Beniamin M. Bukowski, Guillermo Calderón, Davide Enia, Rasim Erdem Avsar, Birutė Kapustinskaitė, Asiimwe Deborah Kawe, Noa Lazar-Keinan, Hongdo Lee, Koleka Putuma, Mahin Sadri, Oleksandr Seredin, Nahid Shahalimi, Adania Shibli, Alawiya Sobh, Alfredo Staffolani, Simon Stone, Najem Wali, u.a.
Aus dem Ensemble lesen: Anna Bardavelidze, Max Mayer, Thomas Reisinger, Cathrin Störmer, Johannes Nussbaum
Albert Ostermaier führt durch den Abend. Mit ihm gemeinsam wird Dr. Anna Sauerbrey, Koordinatorin Außenpolitik bei der Wochenzeitung Die Zeit, Gespräche mit den anwesenden Künstler*innen führen. Dazu gibt es Musik und Getränke an der Bar.  

 

 

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