Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Staatstheater Cottbus: "Catabasis.Dämonen" | Projekt von Boris Yukhananov und Ruth Heynen frei nach DostojewskiStaatstheater Cottbus: "Catabasis.Dämonen" | Projekt von Boris Yukhananov und...Staatstheater Cottbus:...

Staatstheater Cottbus: "Catabasis.Dämonen" | Projekt von Boris Yukhananov und Ruth Heynen frei nach Dostojewski

Premiere Samstag, 25. September 2021, 19.30 Uhr, im Großen Haus

Eine radikale Hommage an Fjodor M. Dostojewski, dessen 200. Geburtstag im Jahre 2021 gefeiert wird. Die Premiere ist eine Veranstaltung innerhalb des Lausitz Festival 2021. Boris Yukhananov, russischer Regisseur und Pädagoge, Intendant des Stanislavsky Electrotheatre Moskau und Leiter der Regieschule MIR, nennt sein Projekt „eine dynamische Installation“, in der Musik, Tanz, Schauspiel und bildende Kunst zusammenkommen, um Texte und Figuren von Dostojewski mit einer neuen Optik zu konfrontieren.

 

Copyright: Staatstheater Cottbus

Eine „Catabasis“, das heißt eine Höllenfahrt, müssen die Figuren im Roman „Die Dämonen“ von Dostojewski unternehmen, da sie von einer unbekannten dämonischen Macht erfasst wurden. Innerhalb von wenigen Tagen wird eine verschlafene Provinzstadt zu einer wahren Filiale der Hölle – und diese Hölle, wie Dostojewski sie im Jahre 1872 beschreibt, ist ein groteskes, prophetisches Miniaturbild der politischen, ideologischen und menschlichen Katastrophen des 20. Jahrhunderts.

Boris Yukhananov, russischer Regisseur und Pädagoge, Intendant des Stanislavsky Electrotheatre Moskau und Leiter der Regieschule MIR, nennt sein Projekt „eine dynamische Installation“, in der Musik, Tanz, Schauspiel und bildende Kunst zusammenkommen, um Texte und Figuren von Dostojewski mit einer neuen Optik zu konfrontieren.

Nur ist das keine menschliche Optik: Das Weltbild des 19. Jahrhunderts wird hier mit dem Blick aus dem 21. Jahrhundert konfrontiert, dem Blick einer Künstlichen Intelligenz, eines Algorithmus. Und dieser Blick, allwissend und kindisch zugleich, verbindet Paradies und Hölle, eine Diskothek und einen philosophischen Disput, eine Hochzeit und eine Beerdigung zu einem paradoxen, grellen Bild, in dem die alten Dämonen ausgetrieben werden, vielleicht, um den neuen, noch unbekannten, Platz zu machen.

Boris Yukhananov ist bekannt für seine prozesshaften Theaterarbeiten. Er übersetzt die vielschichtigen Themen und Motive aus den „Dämonen“ in unsere heutige Welt und zelebriert das 200-jährige Dostojewski-Jubiläum, indem er aus Tradition und Neuerung einen glühenden Draht zwirbelt.

CATABASIS.DÄMONEN

Projekt von Boris Yukhananov und Ruth Heynen frei nach Dostojewski
Eine Koproduktion des Lausitz Festival mit dem Staatstheater Cottbus.
Ein gemeinsames Projekt mit dem Stanislavsky Electrotheatre (Moskau, Russland)

Regie: Boris Yukhananov
Text: Boris Yukhananov, Ensemble, KI
Bühne: Stepan Lukyanov
Kostüm: Anastasia Nefyodova
Choreografie: Andrei Kuznetsov-Vecheslov
Komposition: Dmitri Kourliandski
Dirigent und Choreinstudierung: Christian Möbius
Dramaturgie / Übersetzung: Olga Fedyanina
Dramaturgische Mitarbeit: Lisa Mell

Mit den Schauspieler*innen Sophie Bock, Kai Börner, Sigrun Fischer, Amadeus Gollner, Gunnar Golkowski, Thomas Harms, Ariadne Pabst, Lisa Schützenberger, Lucie Luise Thiede; Jason Sabrou (Tänzer); Petra Brehmer, Margarete Grunske, Thomas Mietk, Viktoria Sägner (Bewegung); Christian Möbius (Dirigent) und den Damen und Herren des Opernchores

Die Premiere ist eine Veranstaltung innerhalb des Lausitz Festival 2021.

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 13 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

BEWEGENDE VISUELLE STEIGERUNG -- Stuttgarter Ballett mit Tschaikowskys "Schwanensee" in der Staatsoper Stuttgart

Unsterblich ist die Choreographie John Crankos zu Peter Tschaikowskys "Schwanensee"-Ballett aus dem Jahre 1963 geworden, die jetzt wieder in Stuttgart zu sehen ist. In Bühnenbild und Kostümen von…

Von: ALEXANDER WALTHER

ZAUBER DER PANFLÖTE --- Neue CD "Impressions" bei Dabringhaus & Grimm

Als eine "Liebe auf den ersten Blick" bezeichnet Sebastian Pachel seine erste Begegnung mit der Panflöte, wovon man sich bei dieser Einspielung überzeugen kann. Für die vorliegende Aufnahme…

Von: ALEXANDER WALTHER

IM GESPENSTISCHEN NACHTZIRKUS --- "Das Rheingold" von Richard Wagner in der Staatsoper Stuttgart

Stephan Kimmig verlegt die Handlung von Wagners "Rheingold" in einen unheimlichen Nachtzirkus. Das merkt man schon gleich zu Beginn, wenn die Rheintöchter so ganz ohne Wasser Alberich verführen und…

Von: ALEXANDER WALTHER

Großstadtklänge --- „Surrogate Cities“ von Demis Volpi in der deutschen Oper am Rhein

Auf der leeren Bühne finden sich nach und nach das Orchester, die Tänzer und Tänzerinnen ein. Die Solo Posaune setzt ein und der Zuschauer wird in den Trubel der Straßen einer Großstadt versetzt. Zum…

Von: von Dagmar Kurtz

RÄTSEL UM ERLÖSUNG --- Wiederaufnahme von Richard Wagners "Götterdämmerung" in der Staatsoper STUTTGART

Die verdorrte Weltesche spielt bei Marco Stormans Inszenierung der "Götterdämmerung" von Richard Wagner eine große Rolle. Gleich zu Beginn zerfällt die Wahrheit in seltsame Visionen, der Blick der…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑