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Theater Oberhausen: "Glaube Liebe Hoffnung" von Ödön von Horváth

Premiere: 20. September 2019, 19.30 Uhr, Großes Haus

Elisabeth ist ohne Arbeit. Denn um arbeiten zu dürfen, braucht sie einen Wandergewerbeschein, der Geld kostet, das sie nicht hat, weil sie ohne Arbeit ist. Also will sie noch zu Lebzeiten ihre Leiche verkaufen. Das Anatomische Institut hat zwar Leichen genug, doch trifft sie dort auf einen einfühlsamen Präparator, der ihr das benötigte Geld leiht. Dieses Geld jedoch nutzt sie nicht für den Wandergewerbeschein – denn das Geld für jenen hat sie sich bereits von ihrer Chefin auslegen lassen –, sondern um eine Vorstrafe abzuzahlen.

 

Enttäuscht zeigt der Präparator Elisabeth wegen Betrugs an, was ihr 14 Tage Gefängnis einbringt. Doch die Abwärtsspirale scheint zu stoppen, als Elisabeth nach ihrer Entlassung auf einen an ihr interessierten Schupo trifft. Von ihm erhofft sie sich nicht nur Liebe, sondern zuallererst das Überleben. Doch als dem Schupo ihre Vorstrafen zu Gehör kommen, lässt auch er sie fallen.

Elisabeth scheitert sowohl am Versuch, finanzielle Eigenständigkeit zu erlangen als auch daran, sich als untergeordnete Ehefrau zu etablieren. Sie scheitert an der Unmenschlichkeit der „kleinen Paragraphen“ und der Unmenschlichkeit der Menschen. Und wenn Glaube, Liebe, Hoffnung einen verlassen, bleibt nur noch der Tod.

Das Regie-Team um Florian Fiedler brachte in der letzten Spielzeit bereits die Stücke „Heidi“ und „Das Recht des Stärkeren“ auf die Bühnen des Theater Oberhausen. Diese Spielzeit eröffnen sie mit „Glaube Liebe Hoffnung“ die Saison auf der Großen Bühne.

Regie: Florian Fiedler,
Bühne: Maria-Alice Bahra,
Kostüme: Selina Peyer,
Video: Bert Zander,
Dramaturgie: Raban Witt

Mit: Torsten Bauer, Christian Bayer, Clemens Dönicke, Burak Hoffmann, Ronja Oppelt, Daniel Rothaug, Anna Polke, Lise Wolle, Klaus Zwick

Nächste Termine: 22. (18 Uhr), 28. und 29. September, 5. und 26. Oktober, 19.30 Uhr, Großes Haus

Das Bild zeigt Ödön von Horváth

 

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