Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Uraufführung: »Zusammenstoß« | Gemeinsame Inszenierung aller Sparten im Theater HeidelbergUraufführung: »Zusammenstoß« | Gemeinsame Inszenierung aller Sparten im...Uraufführung:...

Uraufführung: »Zusammenstoß« | Gemeinsame Inszenierung aller Sparten im Theater Heidelberg

Premiere / 20. April 2024 / 19:30 Uhr / Marguerre-Saal

Musikalische Komödie nach einem grotesken Opernlibretto von Kurt Schwitters / Musik von Ludger Vollmer -- Der Astronom Virmula beobachtet das Näherkommen eines Sterns, dessen Zusammenprall mit der Erde ihr Ende bedeuten würde.

 

 

Copyright: Theater Heidelberg, Probenfoto

Weltweiter Ausnahmezustand! Liebespaare schwören sich ewige Treue im Angesicht des Todes, ein neuer Schlager wird kreiert, Live-Reportagen über den Kometen werden gesendet. Neugierige, Lebensmüde und die Presse versammeln sich zum Weltuntergang. Da entdeckt Virmula einen Fehler in seinen Berechnungen. Findet der Zusammenstoß nun statt oder nicht? Und was wäre schlimmer? Die Welt tanzt Dada am Rande des Abgrunds

Die Inszenierung versetzt uns in die pulsierenden 1920er-Jahre. Sie ist bildgewaltig und personalintensiv, mit einer Stimmung, die von grotesk-übertrieben bis mystisch reicht. Im Angesicht des Untergangs wird die ganze Welt Dada – albern, kurzweilig und voller Spaß an der Musik. Die Komposition von Ludger Vollmer begeistert mit einer Vielfalt, die durch Musik im Stil von Revue und Schlager bis zu Beatboxing und Rap führt, während der neu entdeckte Himmelskörper im Hintergrund unaufhaltsam näher rückt.  »Zusammenstoß« ist ein lebhaftes, amüsantes und intensives Erlebnis, das nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt.

Das Stück beruht auf einer wahren Begebenheit: »Zusammenstoß« zollt Max Wolf Tribut, dem großen Heidelberger Astronomen, dessen Entdeckungen vor über einem Jahrhundert die Welt in Atem hielten. Seine Warnung vor der nahenden Rückkehr des Halley’schen Kometen und dessen ungewöhnlich naher Passage an der Erde löste 1910 eine weltweite Kometenpanik aus. Die Befürchtung: Eine Verschiebung der Erdachse, eine Überflutung durch die Meere, oder schlimmer noch, das Ende allen Lebens durch das Eindringen von Cyangas in die Atmosphäre.

Alle Sparten des Theaters und Orchesters Heidelberg gemeinsam auf der Bühne

Neben Bariton James Homann wird Countertenor Franko Klisović als Meisterlich die Zuschauer*innen mit seiner einzigartigen Stimme verzaubern. Mezzosopran Amira Elmadfa steht als Alma auf der Bühne und Sopranistin Johanna Greulich ist als Taa und Agnes zu hören. In den weiteren Rollen spielen, singen oder rappen Mitglieder des Schauspielensembles und des Jungen Theaters, der Opernchor des Theaters und Orchesters Heidelberg, das Philharmonische Orchester Heidelberg sowie das Ensemble des Dance Theatre Heidelberg und die Statisterie des Theaters und Orchesters Heidelberg. Die Darsteller*innen sind in einem Bühnenbild von Anette Hachmann und in Kostümen von Anette Hachmann und Naomi Kean zu erleben. Das Lichtdesign stammt von Ralph Schanz.

Zusammen mit Käthe Steinitz schrieb Kurt Schwitters 1927 diese »groteske Oper«, die jetzt alle Sparten des Theaters und Orchesters Heidelberg gemeinsam auf die Bühne bringen. Schwitters Libretto setzte Ludger Vollmer in eine ebenso groteske, revueartige, schillernde Musik. Der 1961 geborene Komponist zählt aktuell mit seinen Werken, darunter »Gegen die Wand«, »Lola rennt« und »Tschick«, zu den meistgespielten Musiktheaterkomponist*innen.
Musiktheater, Schauspiel, Tanz, Junges Theater, Konzert

Einrichtung des Originallibrettos von Ulrike Schumann / unter Mitarbeit des Komponisten und von Jürgen Popig / Auftragskomposition des Theaters und Orchesters Heidelberg / Spartenübergreifende Produktion
[empfohlen ab 15 Jahren]

Musikalische Leitung
Dietger Holm
Kens Lui
Regie
Christian Brey
Bühne und Kostüme
Anette Hachmann
Kostümmitarbeit
Naomi Kean
Choreografie
Iván Pérez
Lichtdesign
Ralph Schanz
Chordirektion
Virginie Déjos
Dramaturgie
Jürgen Popig Ulrike Schumann
Theaterpädagogik
Annabelle Ruth

Virmula, Astronom
James Homann
Alma, seine Assistentin
Amira Elmadfa
Meisterlich, Oberordnungskommissar
Franko Klisović
Taa, Tänzerin / Agnes
Johanna Greulich
Rommel
André Kuntze
Frau Rommel / Person A
Elisabeth Auer
Noll, Tänzer / Heinrich
Jonah Moritz Quast
Bana, Meisterlichs Frau
Nicole Averkamp
Teddi, Taas großer Bär, später lebendig
Raphael Rubino
Die Dame
Henriette Blumenau
Zeitungsverkäuferin
Patricia Schäfer
Oberkellner
Jonathan Fiebig
Regisseur / Person B
Leon Maria Spiegelberg
Der Herr
Hendrik Richter
Kapellmeister
Dietger Holm

Chor des Theaters und Orchesters Heidelberg Dance Theatre Heidelberg Statisterie des Theaters und Orchesters Heidelberg Philharmonisches Orchester Heidelberg

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 19 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

NICHT AUF DEN LITURGISCHEN BEREICH BESCHRÄNKT --- Bruckners e-Moll-Messe und Motetten bei BR Klassik

Anders als die frühe d-Moll-Messe blieb die 1866 in Linz komponierte e-Moll-Messe nicht auf den liturgischen Bereich beschränkt. Die alten Kirchentonarten stehen bei der Messe in e-Moll von Anton…

Von: ALEXANDER WALTHER

GLUT UND FEUER -- Jubiläumskonzert 40 Jahre Kammersinfonie im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

1984 wurde dieser für die Region so bedeutende Klangkörper von Peter Wallinger gegründet. Unter der inspirierenden Leitung von Peter Wallinger (der unter anderem bei Sergiu Celibidache studierte)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

MIT LEIDENSCHAFTLICHEM ÜBERSCHWANG -- Richard Wagners "Walküre" mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra konzertant im Festspielhaus/BADEN-BADEN

Wagner hatte die Komposition der "Walküre" im Sommer 1854 begonnen, noch vor der Vollendung der "Rheingold"-Partitur. Der Dirigent Yannick Nezet-Seguin begreift mit dem vorzüglich disponierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑