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Deutsche Erstaufführung der Oper »Figaro lässt sich scheiden« von Elena Langer, Theater Magdeburg

Premiere Sa. 22. 1. 2022, 19.30 Uhr im Opernhaus

Die in Deutschland noch nie gezeigte Oper »Figaro lässt sich scheiden« kommt im Januar 2022 nach Magdeburg. Der international bekannte Regisseur Sir David Pountney führt in seiner Bearbeitung einer Komödie des französischen Dichters Caron de Beaumarchais sowie von Ödön von Hörváths gleichnamigem Stück Regie, die Musik stammt von der russischen-britischen Komponistin Elena Langer.

 

Copyright: Anastasia Tikhonova: Elena Langer, Komponistin

Die Revolution ist ausgebrochen und das einst privilegierte Grafenpaar Almaviva ist mit seinen Bediensteten Figaro und Susanna auf der Flucht. Bei ihnen ist auch Serafin, der herangewachsene Sohn der Almavivas, sowie Angelika, das aufgenommene Mündel des Grafen. Doch die Flucht misslingt: Ein zwielichtiger Major setzt die Gruppe fest.

In der Folge offenbart sich Sicher-Geglaubtes als fragil: Graf Almaviva versucht seinen gewohnten Lebensstandard aufrechtzuerhalten, verstrickt sich deshalb in Betrügereien und landet zeitweise im Gefängnis. Figaro scheint sich mit der neuen Zeit gut arrangieren zu können. Doch im Verhältnis zu Susanna zeigen sich Risse: Weil Figaro ihr das gemeinsame Kind verweigert, das Susanna sich sehnlichst wünscht, geht sie mit Cherubino fremd, der im Ort einen Nachtclub betreibt. Derweil unternimmt der Major alles, um die Familie Almaviva weiter ins Verhängnis zu stürzen ...

Mit »Der Barbier von Sevilla« (Rossini) und »Die Hochzeit des Figaro« (Mozart) stehen zwei weltberühmte Vertonungen um den berühmten Barbier Figaro im Opernkanon. Beide basieren auf Komödien des französischen Dichters Caron de Beaumarchais. Mitte der 1930er-Jahre spann Ödön von Hörváth die Geschichte um die Familie Almaviva weiter und schrieb das Stück »Figaro lässt sich scheiden«. Dieses Stück sowie eine Fortsetzungsvariante von Beaumarchais bildeten die Grundlage für Sir David Pountneys Libretto und für die Vertonung der Komponistin Elena Langer. Für sie liegt die Qualität des Stücks besonders darin, dass die Charaktere einander vergeben – allen Widrigkeiten zum Trotz. Ihre Musik grenzt sich komplett von Mozart oder Rossini ab – alles andere sei zum Scheitern verurteilt, betont sie in einem Interview mit der Wales Art Review. Langers Musik war zuletzt im Stück »Five Reflections on Water« beim 3. Sinfoniekonzert der Magdeburgischen Philharmonie im Opernhaus zu hören.

Die Oper »Figaro lässt sich scheiden« feierte 2016 an der Welsh National Opera ihre Uraufführung, wurde dann in Genf gezeigt und wird nun zum ersten Mal in Deutschland präsentiert. Die Bühne stammt von Ralph Koltai, der in Großbritannien als Vorreiter des abstrakten und metaphorischen Bühnenbilds galt. Er verstarb 2018 im Alter von 94 Jahren. Der renommierte Regisseur Sir David Pountney inszeniert zum ersten Mal in Magdeburg. Er ist im deutschsprachigen Raum vor allem durch seine erfolgreiche Leitung der Bregenzer Festspiele (2004 bis 2014) bekannt. Zuletzt inszenierte er im Oktober Wagners »Die Meistersinger« an der Oper Leipzig.

FIGARO LÄSST SICH SCHEIDEN
Figaro Gets a Divorce | Oper in zwei Akten von Elena Langer |
Libretto von David Pountney nach Beaumarchais’ »La mère coupable« und Ödön von Horváths »Figaro lässt sich scheiden« | In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln |
Koproduktion mit der Welsh National Opera | Deutsche Erstaufführung

Musikalische Leitung Svetoslav Borisov
Regie Sir David Pountney
Bühne Ralph Koltai
Mitarbeit Bühne Robin Don
Kostüme Sue Blane
Dramaturgie Thomas Schmidt-Ehrenberg
Licht-Designer Linus Fellborn

Figaro David Stout
Susanna Marie Arnet
Graf Quirijn de Lang
Gräfin Noa Danon
Serafin Emilie Renard
Angelika Rhian Lois
Der Cherub Andrew Watts
Der Major Mark Le Brocq

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