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"Candide oder der Optimismus" - Ein musikalisches Drama von Alexander Brill und Torsten Knoll nach Voltaire. theaterperipherie Frankfurt

Premiere: Samstag, 31.8.2013 um 19.30 im Titania, Basaltstraße 23. -----

Circa 45 Millionen Menschen sind laut UNHCR im Moment auf der Flucht. Sie gehen durch die Hölle, aber sie geben nicht auf. Diese Hölle ist das Szenario von Voltaires Roman. Keine Katastrophe, kein Unglück, keine Willkür, die Voltaire seinen Figuren erspart.

Der Auslöser für den Roman „Candide“ war das Erdbeben von Lissabon am 1.11.1755. Zwischen 60.000 und 100.000 Menschen starben bei dieser Katastrophe. Die abendländische Kultur geriet ins Wanken. Es hagelte Spott und Hohn für die Theodizee von Leibniz (1646 – 1716), die rund 40 Jahre nach ihrem Erscheinen immer noch zu den Bestsellern der europäischen Literatur zählte. Sie besagt – sehr verkürzt: „Diese Welt ist die beste aller möglichen/denkbaren Welten!“ Voltaire erwiderte: „Diese Welt ist die schlimmste aller Erdkugeln. Diese Welt ist ein Jammertal!“

Handlung

Candide wächst als Bastard im Schloss der Familie des Barons Ten-Tronck auf. Dort wächst er durch den Unterricht von Dr. Pangloss, den Voltaire als eine Karikatur von G.W. Leibniz zeichnet, im Glauben an „die beste aller Welten“ auf. Candide wird aus dem Paradies seiner Jugend vertrieben. Krieg bricht aus, er wird Soldat, Ten Tronck wird zerstört, die Familie umgebracht, seine Geliebte Kunigunde verschleppt, zur Hure gemacht. Sie finden sich wieder und werden auf`s Neue getrennt. Für beide beginnt eine endlose Reise durch Kontinente, eine Aneinanderreihung von Katastrophen, Fluchten, Vertreibungen, Erniedrigungen. Alt geworden trifft Candide in Konstantinopel nicht nur seinen tot geglaubten Lehrer Pangloss, sondern auch Kunigunde wieder. Sie heiraten. Hinter den Figuren liegt eine Odyssee durch die globalen Katastrophen des 18. Jahrhunderts. Mit dem Satz: „Wir müssen den Garten bestellen. Wir müssen arbeiten, das ist das einzige Mittel, das Leben erträglich zu machen.“ lässt Voltaire seinen Helden den Roman beschließen.

Ist dieser Satz das Zeichen von Gebrochenheit, Resignation, privatem Rückzug und Weltabgeschiedenheit? Oder ist er Ausdruck von Lebenserfahrung, Überlebenswillen, Kraft und Sinn für die Realität?

Regie-Team

Regie/Bühne: Alexander Brill

Musikalische Leitung: Torsten Knoll

Kostüme: Katja Quinkler

Artistik Leitung: Leon Haase

Dramaturgie: Jan Deck

Video: Claire Dorweiler

Regieassistenz: Claire Dorweiler/Hannah Schassner

Regiehospitanz: Angel Krastev

Spieler

Shahin Bayatpour, Hadi Khanjanpour, Meltem Kilinc, Silvana Morabito, Mohammed Salamat, Hannah Schassner.

Karten unter:

069 71 91 30 21 / info@theaterperipherie.de / an der Theaterkasse Mo-Fr (außer Mi): 10-14 Uhr und vor den Vorstellungen

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