Else Lasker-Schülers letztes Drama ›IchundIch‹, entstanden 1940/41 während Lasker-Schülers Exil in Jerusalem, sprengte die Grenzen und hat bis heute nichts von seiner Schärfe und Aktualität eingebüßt. Es ist ein politischer Text, ein kühner Wurf, ein »cross-over« der verschiedenen Künste Schauspiel, Tanz, Film und Gesang.
Die Dichterin zeigt in ihrer Überschreibung von Goethes ›Faust‹, wie die feinsinnige deutsche Kultur und Literatur von Nazihorden überrollt und gekapert wird. Faust und Mephisto diskutieren den Widerstreit von Gut und Böse. ›IchundIch‹ wurde nicht nur in Jerusalem geschrieben, es spielt auch dort. Erst im letzten Jahr wurde das Stück ins Hebräische übersetzt.
ICHUNDICH
Eine theatralische Tragödie von Else Lasker-Schüler
Theaterfestival von Sa. 6. Juli bis Sa. 13. Juli 2019, jeweils 19 Uhr
Regie: Dedi Baron,
Bühne & Kostüme: Kirsten Dephoff,
Musik: Frank Schwiklewski,
Video: Yoav Cohen, Thomas Dickmeis,
Dramaturgie Barbara Noth
Mit: Thomas Braus, Leonor Clary, Douglas Letheren, Pascal Merighi, Julia Reznik, Konstantin Rickert, Kenji Takagi, Julia Wolff
Tickets zu den Aufführungen von ›IchundIch‹ sind bei der KulturKarte erhältlich (Ticket- und Abo-Hotline: 0202 563 7666).
*****
Ergänzend zu den Aufführungen bietet das Schauspiel Wuppertal mit seinen internationalen Kooperationspartnern für alle Interessierten vor den Vorstellungen von ›IchundIch‹ fünf offene Workshops zu unterschiedlichen Themen an: Am So. 7. Juli ist Prof. Dr. Gad Kaynar aus Tel Aviv zu Gast in Wuppertal, der ›IchundIch‹ ins Hebräische übersetzt hat. In seinem Workshop ›Hebräisch auf Deutsch auf Hebräisch – Kann man Kultur übertragen? Else Lasker-Schülers IchundIch und seine hebräische Fassung‹ gibt er Einblicke in seine Erfahrung mit der (Theater)Sprache Else Lasker-Schülers.
Am Mo. 8. Juli dreht sich im Workshop ›Szenisches Schreiben‹ alles um den gleichnamigen Studiengang an der Universität der Künste Berlin. Studierende berichten von ihrer Ausbildung und stellen eigene assoziative Texte zur ›IchundIch‹-Produktion in den RIEDEL-Hallen vor.
Im englischsprachigen Workshop ›Lost in Translation: Voice and words‹ am Di. 9. Juli gehen die Workshopteilnehmer_innen gemeinsam mit Ilil Lev Kenaan und weiteren Studierenden der Universität Tel Aviv am Beispiel von Kinderwiegenliedern der interkulturellen Bedeutung von Sprache und Stimme auf den Grund.
Mit der Regisseurin und Produktionsleiterin Kristin Trosits nähert man sich am Mi. 10. Juli im Workshop ›Mesalliances Fatales‹ dem vielfältigen Figurenensemble des Dramas ›IchundIch‹ an, um am darauffolgenden Tag, Do. 11. Juli, im Workshop ›Else Lasker-Schüler auf der Bühne‹ mit Intendant Thomas Braus und Dramaturgin Barbara Noth die besondere Sprachgestalt des Werks anhand von Beispielen aus der Probenarbeit zu entdecken.
Die Workshops beginnen jeweils um 17 Uhr und dauern 45 Minuten. Der Eintritt zu den Workshops ist frei.
Programm der Wokshops im Einzelnen
WORKSHOPS
jeweils von 17 bis 17:45 Uhr in den RIEDEL-Hallen, Konferenzraum Tokyo / Konferenzraum Berlin, Uellendahler Straße 353
Teilnahme kostenlos
So. 7. Juli 2019
HEBRÄISCH AUF DEUTSCH AUF HEBRÄISCH – KANN MAN KULTUR ÜBERTRAGEN?
ELSE LASKER-SCHÜLERS ICHUNDICH UND SEINE HEBRÄISCHE FASSUNG
(Workshop in deutscher / wahlweise in englischer Sprache)
Mo. 8. Juli 2019
SZENISCHES SCHREIBEN
Di. 9. Juli 2019
LOST IN TRANSLATION: VOICE AND WORDS
(Workshop in englischer Sprache)
Mi. 10. Juli 2019
MESALLIANCES FATALES
(Workshop in deutscher und englischer Sprache)
Do. 11. Juli 2019
ELSE LASKER-SCHÜLER AUF DER BÜHNE
Weitere Informationen unter www.schauspiel-wuppertal.de