Der kluge Kopf Johann versucht den Bauchmenschen Jakob zu übervorteilen, legt ihn herein, und der Kampf um die Macht entbrennt aus neue. Eigentlich haben sie nur noch eine Chance, nämlich gemeinsame Sache zu machen - doch womit sie sich auch die Zeit vertreiben, es läuft immer wieder auf dasselbe hinaus. Selbst, wenn der Büchsenöffner verschwunden ist... Zwei Männer - intellektuell, zynisch und aggressiv der eine, einfältig und naiv der andere - als Überlebende einer weltweiten Katastrophe zur Zweisamkeitshölle in einem Bunker verurteilt, sitzen scheinbar wohl versorgt zwischen Bergen von Erbsenkonserven. Durch den Verlust des Büchsenöffners wird die Situation zur existentiellen Bedrohung.
In der Folge dreht sich alles nur mehr um Hunger, Fressen, Sterben und Macht. Das wahnwitzige, gerade in seiner Tragik saukomische "Stück" hat Victor Lanoux verfasst. 1973 wurde "Der Büchsenöffner" in Paris uraufgeführt und war in den Jahren darauf in Berlin, Zürich, Wien und zahlreichen anderen deutschsprachigen Bühnen zu sehen, wurde als "politisches Theater ohne Zeigefinger" als "ungeheurer Spaß" gefeiert – und heute? Das komische Ende der Welt, die am Kaugummi erstickt, ist uns so nah wie ehedem. Das Clowneske Spiel vom Ende der bürgerlichen Konsumgesellschaft.
Eine Produktion des Ali Jalaly Ensemble Köln
Termine: 17./21./23./24. September & 26./27./28./29. Oktober jeweils 20.30 Uhr