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Figurentheaterfestival FIDENA - Figurentheater der Nationen vom 9.-15.-September 2010 in Bochum

Die FIDENA 2010 zeigt in diesem Jahr herausragende internationale Beispiele, in denen Figur und Musik gleichberechtigt nebeneinander stehen, sich Musik und Performance gegenseitig neue, oft ungewöhnliche Ebenen öffnen.

Zwanzig Produktionen, darunter zwei Uraufführungen als Eigenproduktionen, drei deutsche Erstaufführungen, ein spezielles Programm für Kinder aller Altersstufen mit drei verschiedenen Rotkäppchen-Versionen und ein außergewöhnliches Filmprogramm haben es auf das aktivste Sinnesorgan der Zuschauer abgesehen: auf das Ohr!

 

Seit 1958 stellt die FIDENA als ein Festival für Puppen-, Figuren- und Objekttheater neue Tendenzen und internationale Entwicklungen des Genres einem breiten Publikum vor.

 

Das FIDENA-Programm im Detail

 

FIDENA goes Downtown!

Donnerstag, 9. September

11:00 Uhr bis 18:00 Uhr

Dr. Ruer Platz

Das Papiertheater, Nürnberg (D)

»unbezahlbar«

Inspiration: Titus Grab

Idee, künstlerische Leitung: Johannes Volkmann

Technische Leitung: Reiner Hofmann

 

»Unbezahlbar« ist unser Kommentar zur Wirtschaftskrise! Abseits von

Fondspapieren, Aktien-Indexen, Hedge-Fonds und Quartalsabschlüssen

suchen wir nach den wahrhaft kostbaren Werten im Leben.

Eine 50 m lange Tafel mitten auf dem Dr. Ruer Platz steht für Sie bereit:

schreiben Sie in die verpackten Teller einen für Ihr Leben unbezahlbaren

Wert. Einen Moment, der für Sie mit Geld nicht aufzuwiegen ist.

Der Tisch mit den persönlichen Anmerkungen, Gedanken und Träumen

wächst zu einer lebendigen Installation. Ein Sammelsurium, das viel

Unmittelbares und Beglückendes bereithalten wird, jenseits von

Wirtschaftlichkeit und Effizienz.

 

Donnerstag, 9. September

Ab 12:00 Uhr und ab 15:00 Uhr

Bongard-Boulevard

Là Où – marionnette contemporaine (F)

»Reprendre son souffle«

(Man muss den Atem anhalten)

Inspiriert durch »Ziehende Landschaft« von Hilde Domin

Konzept: Julika Mayer

Spiel: Julika Mayer, Renaud Herbin und Paulo Duarte

Puppen: Paulo Duarte, mit Hilfe von Faustine Beuve

Toncollage: Morgan Daguenet

Bilder: Faustine Beuve

Straßenperformance

 

Eine zarte, alte Frau – zu klein um wirklich zu sein und doch täuschend

echt – hält inmitten des Alltags einen Moment lang inne und lässt zugleich

den überraschten Betrachter verweilen. Sie bringt das geschäftige Treiben

in den Straßen für einen Moment ins Stocken. Irritierende, befremdliche,

aber auch anmutige und berührende Begegnungen mit den Passanten

finden statt. Sie regen an nachzudenken und Atem zu schöpfen.

Die performativen Stillleben sind eine zärtliche Annäherung an eine

andere Generation, an den nahenden Tod, an ein anderes Dasein und

ein Ausdruck des stillen Wunsches, den Fluss des Lebens für einen

Moment aufhalten zu können.

 

Donnerstag, 9. September

15:00 Uhr bis 18:00 Uhr

alle 20 Minuten

Husemannplatz

Radieschenfieber (D)

»Zirkus Muks«

Zirkusdirektor: Matthias Jungermann

 

Hereinspaziert in den größten kleinen Zirkus der Welt! Was hier im

Miniaturformat geboten wird, das geht auf keine Kuhhaut, nein!, da wird doch

glatt der Hund in der Pfanne verrückt, das ist einfach unübertrefflich, jawohl!

Wo sonst kann man solch atemberaubende Nummern, solch unglaubliche

Tierdressuren und solch waghalsige Darbietungen bestaunen? Genau,

nirgendwo sonst! In bezaubernder Menagerie werden Puppen und Fantasie

zum Leben erweckt. Und wie sie leben! Es treten auf: die schlaue

Elefantendame Esmeralda, das wohl gefährlichste Tier in der Manege

(Trommelwirbel): die Tigerpython, außerdem Kater Carlos, die hohe Schule

der Reitkunst wird geboten, und und und. Nichts ist unmöglich und alles

ist Dada.

Dauer: jeweils 20 Minuten

Eintritt frei

 

Donnerstag, 9. September

20:30 Uhr

Rathausplatz

Die Pyromantiker Berlin (D)

»Feuer & Flamme«

Eine clowneske Liebesgeschichte

 

Idee und Spiel: Marlis Hirche, Oliver Dassing

Regie und Bühne: Kraut Hills

Text und Musik: Gabriele Hänel

Kostüme: Kattrin Michel, Adelheid Wieser

Technik: Thomas Schmidt, Marcus Dassing

Choreografie: Christine Marneffe

Bühnenbau: Fa. Lichtblick Berlin

Konzept Pyrotechnik: Oliver Dassing

 

Auf einem Übungsgelände treffen diese beiden aufeinander: Eine pummelige

Romantikerin und ein pflichtbewusster Feuerwehrmann. Sie ist wild

entschlossen, den Seiltanz zu üben, denn ohne Üben wird das nichts,

chinesisch sollte er anmuten, denn China ist ihr Steckenpferd, und ein Seil

muss auch erst noch gefunden werden. Er hingegen probt akribisch und

leidenschaftlich mit Schläuchen, Löschgerät und Leiter den nächsten Einsatz,

denn »Explosionsherde« lauern schließlich überall. Anarchie und

Ordnungssinn an einem Ort, da ist der Konflikt vorprogrammiert und es

knallt gewaltig. Gegensätze ziehen sich an, und auf der schwankenden

Bühne entspinnt sich eine komische und ergreifende Liebesgeschichte

voller Lebensfreude und Funkenflug.

Mit Mitteln der Pyrotechnik zaubern die Pyromantiker aus Berlin so manchen

überraschenden Effekt hervor und sorgen zum Festival-Auftakt für ein

Feuerwerk jenseits aller Normen.

Dauer: 60 Minuten

 

Freitag, 10. September

10:00 Uhr und 17:00 Uhr

prinz regent theater

Skappa! Marseille & Ensemble Materialtheater, Stuttgart (D/F)

»10 Millionen km²«

Spiel: Annette Scheibler, Paolo Cardona, Fabrizio Cenci

Bühne: Paolo Cardona

Live-Musik, Licht: Fabrizio Cenci

Lichtdesign und Bildhauer: Nicolas de Boudic

Zuschauertribüne: Patrick Vindimian

Produktionsleitung: Anne Maguet

Regie: Isabelle Hervouet

 

Europa-Casting in der Disco. Auf der Tanzfläche begegnen sich ein

Italiener, eine Deutsche und ein Franzose. Oder eine Französin,

ein Deutscher und ein Italiener? Die Verwirrung ist perfekt. Zusammen

mit dem DJ proben sie das multinationale Zusammenleben, denn

sie sind schließlich echte Europäer. Sie tanzen, erzählen sich

Geschichten, suchen ihr Zuhause und ihre Wurzeln. Im babylonischen

Sprachgewirr mit Barrieren und Missverständnissen geht es aber

noch um mehr: Wer von ihnen darf bleiben, überwindet den Türsteher

und bekommt den Job als Animateur? Findet jeder seinen Platz in

diesem Europa, das nicht nur Gemeinsamkeiten bereithält?

Sprache: Deutsch, Italienisch, Französisch

Für Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene

Dauer: 50 Minuten

Erwachsene: 10,- Euro, Jugendliche 5,- Euro

Gruppenermäßigung

 

Freitag, 10. September, 18:30 Uhr

Samstag, 11. September, 21:00 Uhr

Zeche 1

Deutsche Erstaufführung

Cie P.P.Dream, Gilbert Peyre (F)

»Cupidon, Propriétaire de l’Immeuble situé

sur l’Enfer et le Paradis«

(Cupido, Herr über Hölle und Paradies)

Comédie tragique der elektromechanischen Skulpturen

 

Konzept, Figuren/Automaten, Regie, Ausstattung: Gilbert Peyre

Text: Yves Garnier und Auszüge aus »Cantique des cantiques«

Musik: Auszüge aus »Mes béatitudes« von Gérard Pesson,

»Mi par d‘udir ancora« von Enrico Caruso, »Temps arrête« von

Raphael Beau sowie aus religiösen Liedern

Technik, Ausstattungsassistenz: Vikonte de Bartholin

Schauspieler: Jean-Yves Tual (Cupidon), Corinne Martin (Braut),

Morgane Olivier (Haushälterin)

Sopran: Lydie Morales

Stimmen: Achille Orsoni, Corinne Martin, Gwénola de Luze

Licht: Flore Marvaud

Elektroniker: Robert Breton

Bedienung Steuerpult: Marc Gaide, Juliette Zanon

Ton: Fabien Caron

Kostüme: Morgane Olivier

Fotos: Suzane Brun

 

Ein Schrank mit heftig klappernden Türen, Messer, die blitzschnell herabfallen,

Heerscharen von klirrenden Tellern, entfesselte Puppenköpfe mit

wasserstoffblonden Haaren – wie eine wild gewordene Klang- und Bild-Installation gebärdet sich die surreale Automaten-Oper »Cupidon«. Elektromechanisch animierte Figuren und singende Objekte, leibhaftige Darsteller und opernhafte Sound-Collagen erschaffen ein schräges und magisches Universum. Mittendrin ein exzentrischer Cupido und seine beängstigend komische Braut im Prinzessinnen-Kleid. Sie fechten einen absurden Geschlechterkampf aus, verlieren und finden sich in diesem apokalyptischen Bilder-Reich.

Wenig französische Sprache

Dauer: 60 Minuten

15 Euro, ermäßigt 10 Euro

 

Freitag, 10. September

Samstag, 11. September

Sonntag, 12. September

jeweils 20:30 Uhr

Kunstkirche Christ König

Uraufführung

Oberhoff/Mousseka, GÜTESIEGEL KULTUR* (D)

& Fanfare Confience, Kinshasa (DR Kongo)

»King Kongo«

Eine skandalöse postkoloniale Revue

Mit: Nathalie Mbiya Kadima, Cecile Mboma, Stefanie Oberhoff,

Claude Bwendua, Dieu Merci Mbiyavanga Lutuba, Gloire Mbwayama,

Hubert Mahela, Lambert Mousseka, Wolfgang Suchner

Regie: Nzey Van Musala, Stefanie Oberhoff

Text und Dramaturgie: Alberto Garcia Sanchez, Hubert Mahela

Musikalische Leitung: Nious Lulemba, Winfried Walgenbach

Ausstattung, Figuren: Lambert Mousseka, Stefanie Oberhoff

Regieassistenz: Sabine Effmert

Produktionsleitung im Kongo: Cathy Ekemine Mondende

Produktionsleitung in Deutschland: Katja Kettner

 

Bereits 2005 kamen kongolesische und europäische Künstler zur

FIDENA zusammen und entwickelten die Inszenierung »Le Cadeau –

Das Geschenk«, die im Rahmen der Ruhrtriennale gefeiert wurde.

Nun ist das Team zurück, erweitert um ehemalige Straßenkinder, die

in ihrer Heimat seit zwei Jahren mit dem Temperament ihrer Blaskapelle

Furore machen. Diese wildgewordene Brassband bespielt die

gesamte Kunstkirche. Man bittet zum Bankett, das bissiger, dekadenter

und verlogener nicht sein könnte.

Sprachen: Deutsch, Französisch, Lingala

Dauer: ca. 90 Minuten

15,- Euro, ermäßigt 10,- Euro

 

 

Samstag, 11. September

18:00 Uhr

Flottmann-Hallen, Herne

Alfa Theatre (CZ)

»Die drei Musketiere«

Puppenspieler: Martin Bartåšek, Petr Borovský, Martina J.Hartmanová,

Bohuslav Holý, Blanka Josephová-Luňáková, Robert Kroupar, Matěj Siegl,

Vladimír Sosna

Regie: Tomáš Dvořák

Szenario: Tomáš Dvořák, Ivan Nesveda, Pavel Vašíček

Text: Blanka Josephová-Luňáková

Bühnenbild: Ivan Nesveda

Musik: Michael Vaniš

 

Mit dem Schlachtruf »Einer für alle, alle für einen!« stürzt sich das berühmte

Kleeblatt in ein tolldreistes (Bühnen)Abenteuer. Alexandre Dumas Geschichte

der Musketiere rund um Verrat, Intrige, Tapferkeit, Treue und Freundschaft

wird präsentiert in einem so virtuosen wie zwerchfellerschütternden

Handpuppenversion des Divadlo Alfa. Hier erobern die drei Unbesiegbaren

mit Witz, Charme und rasantem Zusammenspiel nicht nur die Herzen diverser

Puppendamen, sondern auch die der Zuschauer im Sturm.

Für Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren

Dauer: 60 Minuten

12,- Euro, ermäßigt 8,- Euro, Kinder 5,- Euro

Karten nur über die Flottmann-Hallen

 

Samstag, 11. September

19:30 Uhr

prinz regent theater

schindelkilliusdutschke (D)

»Mondflucht«

Ein musikalischer Theaterabend

Stimme, Instrumente, Aktion: Volker Schindel, Rainer Killius,

Tobias Dutschke

Regie: Matthias Rebstock

Ausstattung: Sabine Hilscher

Dramaturgie: Jens Schubbe

 

Schindel: (vor sich hin redend) »Dunkel war’s, der Mond schien helle….«

(begeistert) »Liebe Kollegen, wie wär’s, wenn wir mal ein Stück über den

Mond machen würden?« Killius: (den Kopf hin und her wiegend)

»Naja, ich weiß nicht, das Thema ist mir fast zu nah.« Dutschke:

(Blick zum Himmel) »Also, diese ganze Esoterik-Schiene geht mir ja

gewaltig auf den Wecker. Aber die Sache mit der Schwerkraft find ich

schon faszinierend.«

 

So oder so ähnlich könnten die drei Darsteller von schindelkilliusdutschke

über ihr Projekt philosophiert haben. Herausgekommen ist dabei ein

musikalischer Abend aus Gesang, Stimmen, Textfragmenten,

Bewegungstheater und Klavierspiel, der einer sehr eigenen Umlaufbahn folgt.

Ein absurd tiefgründiges Vergnügen voller Ironie, Humor und Spielfreude,

genau der richtige Einstieg für eine chillige Festivalnacht.

Dauer: 60 Minuten

15,- Euro, ermäßigt 10,- Euro

 

Sonntag, 12. September

11:00 Uhr und 15:00 Uhr

Junges Schauspielhaus

Theater De Spiegel und Théâtre de la Guimbarde (B)

»Bramborry«

Konzept: Karel Van Ransbeeck

Regie: Martin Staes-Polet

Komposition: Adrian Lenski

Musiker: Nicolas Ankoudinoff, Christian Gmünder und Sara Meyer

Bühnendesign: Elisabeth Schnell inspiriert von Květa Pacovská Werk

Bühne: Raf Cammaer

Kostüme: François Van Thienen

 

Komm mit, kleiner Mensch, auf eine aufregende Expedition, geleitet von drei

verspielten und musikverliebten Saxophonisten! Was du entdecken kannst?

Farben-Meere, Klang-Landschaften und Melodie-Skulpturen! Wie das

gehen soll? Auf dem Planeten Bramborry wird Musik im wahrsten Sinne

des Wortes »gespielt« - leise, laute, schrille und dumpfe Töne werden

erforscht, der Klang des blechernen Saxophons erklopft, die Farbe Rot

ertanzt und ein Quadrat melodiös beschrieben.

Das grafische Universum in Anlehnung an die tschechische Künstlerin

Květa Pacovská, umgesetzt in weiße und farbige Bühnenelemente aus

Pappe, lädt zu weiteren Erkundungen ein. Dabei kann es schon mal sein,

dass der eine oder andere Musiker sich in eine Katze verwandelt oder

hinter einem Kubus verschwindet. Aber keine Sorge, sie tauchen wieder

auf, gestalten fantasievolle Bilder zur Musik und zeigen dir eine magische

Welt, die ganz ohne Worte auskommt.

Seit seiner Premiere 2008 begeistert »Bramborry« sein junges Publikum

und hat schon einige Auszeichnungen und Preise gewonnen.

 

Ohne Worte

Für Kinder von 1 bis 3 Jahren

Dauer: 30 Minuten.

Erwachsene 6,- Euro, Kinder 3,- Euro

 

Sonntag, 12. September

16:00 Uhr

Flottmann-Hallen, Herne

Theater Kakashi-Za (JP)

»Hand Shadows – ANIMARE«

 

Fliegende Eule oder hoppelnder Hase, brüllender Löwe oder graziöse Giraffe,

du wundersame, magische Hand! Nimm Licht und Leinwand und erzähl mir

eine aufregende Geschichte! Nichts leichter als das, antworten die vier

japanischen Hand-Akrobaten und Schattentheaterspieler und beginnen ihr

mitreißendes, fantastisches Spiel. Unterstützt von wenigen Scherenschnitten,

kreieren sie eine poetische Reise um die Weltkugel. Immer voran schreitet

Pen-Ta, der putzige Pinguin: In der Arktis bricht er auf, in Afrika durchstreift

er die Savanne, in der Großstadt gerät er in eine rasante Tanznummer.

Doch nun hat Pent-Ta genug der Eskapaden und will zurück zu seiner

Pinguinfrau Pen-Ko. Halt, stopp, die Geschichte ist hier noch nicht zu Ende.

Pent-Ta und Pen-Ko ziehen erneut los, diesmal gemeinsam. Sie haben

sogar noch Verstärkung mitgebracht, und was für eine! Macht euch auf

einen wahren Wirbelsturm gefasst.

 

Ohne Worte

Dauer: 60 Minuten, für die ganze Familie (ab 8 Jahren)

12,- Euro, ermäßigt 8,- Euro, Kinder 5,- Euro

Karten nur über die Flottmann-Hallen

 

Montag, 13. September

9:00 Uhr und 10:30 Uhr

Junges Schauspielhaus

Die erste Rotkäppchen-Variante

im FIDENA-Programm!

 

E 411VZW & Traffik Theatre (L/B):

»Rotkäppchen«

Erzähltheater mit Objekten und Live-Musik

 

Spiel: Michel Boulanger, Daniel Tanson

Regie: Astrid Howard

Dramaturgie und Objekte: Daniel Tanson

Musik (Komposition und Spiel): Michel Boulanger

Licht: Astrid Howard/Josette Feinen

Bühnenbild: Daniel Tanson, Michel Boulanger

 

Das bekannte Märchen der Brüder Grimm entwickelt sich in der Version des

Traffik Theatres aus einer Matroschka, der zerlegbaren russischen

Holzpuppe. Immer noch weitere Püppchen kommen zum Vorschein.

Daniel Tanson erzählt spannend, süffisant und mit unerhörtem Charme.

Den Rang um die Gunst des Publikums streitig macht ihm allerdings sein

Kollege, der Cellist. Nach und nach entlockt dieser göttliche Musiker seinem

Instrument unter Einsatz des ganzen Körpers alle aufregenden Facetten

zeitgenössischer Techniken – Schnarchlaute inklusive. So gestaltet das Duo

ein visuelles Musikspiel, das sich ganz der Emotionalität der Geschichte hingibt.

Für Kinder von 4 bis 9 Jahren und Erwachsene

Dauer: 35 Minuten

Erwachsene 6,- Euro, Kinder 3,- Euro

 

Montag, 13. September

19:00 Uhr

prinz regent theater

Compagnie Gare Centrale (B)

»Troubles« (Verwirrungen)

 

Spiel: Agnès Limbos und Gregory Houben

Live-Musik: Gregory Houben

Pyrotechnik und Lichtobjekte: Maria Brouillard

Fotos: Mélanie Rutten

Licht: Marc Lhommel

Technik: Karl Descarreaux

Regie: Sabine Durand

 

Hollywood-Atmosphäre liegt in der Luft: In New York bereitet sich ein frisch

verheiratetes Ehepaar auf seine Hochzeitsnacht vor. Es ist Mitternacht,

nächtliche Nebelschwaden ziehen vorbei und das pittoreske 5-Sterne-

Hotelzimmer ist einfach perfekt. Das Leben könnte so romantisch sein,

wären da nicht die rot glühenden Augen eines Wolfs, die urplötzlich

auftauchen. Diese Störung ist aber erst der Anfang einer Reihe von

skurrilen Verwirrungen, die das Paar aus dem Gleichgewicht bringen. Agnès Limbos ist die »grande dame« der belgischen Objekttheaterszene.

Zusammen mit dem kongenialen Trompeter Gregory Houben entwickelt

sie ein intimes und süffisantes Stück über die Routine und den Wahnsinn

des Lebens zu zweit.

Fast ohne Sprache

Dauer: 75 Minuten

15,- Euro, ermäßigt 10,- Euro

 

Montag, 13. September

20:30 Uhr

Zeche 1

Deutsche Erstaufführung

Boukje Schweigman (NL)

»Tussen« (Zwischen)

Konzept: Boukje Schweigman

Mit: Boukje Schweigman, Kenzo Kusuda, Anne van Balen,

Anna van Diepen, Xavier Fontaine, Cornelia Hanselmann, Menno Vroon

Komposition: Oene van Geel

Bühnen- und Lichtkonzept: Theun Mosk

Endregie: Irene Schaltegger

Kostüme und Puppen: Aukje Koelstra

 

Die junge holländische Choreografin Boukje Schweigman vertritt in ihren

aufregenden Theaterarbeiten konsequente bis radikale Konzepte.

Die Rolle des Zuschauers wird neu definiert und die Wahrnehmung aufs

äußerste gefordert. In »Tussen« arbeitet Schweigman mit fünf Tänzern,

einem Violinisten, mit Licht und Finsternis. Sequenzen des Sehens

wechseln sich langsam, manchmal minutenlang, mit Sequenzen totaler

Dunkelheit ab, ähnlich einer Abfolge filmischer Einzelbilder. Es entstehen

Lücken, Zeiten des »Dazwischen« und Diskontinuitäten. Der Zuschauer

durchläuft Ebenen der Distanz, des Voyeurismus, des völligen

Absorbiert-Seins bis hin zur aktiven Teilnahme am Geschehen.

Das alles hat eine hypnotische, kontemplative Wirkung und öffnet jede

einzelne Pore der Haut, um Theater wahrhaftig zu »fühlen«!

 

Ohne Worte

Dauer: 50 Minuten

15,- Euro, ermäßigt 10,- Euro

mehr

 

Dienstag, 14. September

10:00 Uhr

Junges Schauspielhaus

Die zweite Rotkäppchen-Variante

im FIDENA-Programm!

Theater auf der Zitadelle, Theater Dawa (D)

»Das Rotkäppchen«

Regie: Pierre Schäfer

Ausstattung: Ralf Wagner, Daniel Wagner,

Mechthild Nienhaber

Spiel: Daniel Wagner

 

Was so ein Jäger ist, der kennt sich aus. Besonders, wenn er im Wirtshaus

sitzt. Da erzählt er die unfassbare Geschichte vom Rotkäppchen.

Frage 1: handelt es sich tatsächlich um reines Jägerlatein?

Frage 2: wenn das Mädchen mit der roten Kappe vom Weg abkommt und

schwupp-di-wupp einem hungrigen, aber auch musikversessenen Wolf

gegenübersteht, was dann?

Frage 3: was sucht der naseweise Wurzelzwerg eigentlich in diesem

Märchen? Vielleicht kann der Hund im Rucksack des Jägers da noch

etwas richten. Wenn er denn nicht immer sein Stichwort verschlafen würde…

 

Puppenspieler Daniel Wagner, der in Bochum seit seinem Auftritt als

tapferes Schneiderlein samt eigener Band einen Fanclub hat, spielt den

kundigen Jäger mit jeder Menge Witz und Ideen im Gepäck.

 

Ab 5 Jahren

Dauer: 45 Minuten

Erwachsene 6,- Euro, Kinder 3,- Euro

 

15:00 Uhr

geschlossene Vorstellung

für den HuiBo-Club des USB Bochum

 

Dienstag, 14. September 17:30 Uhr

Mittwoch, 15. September 18:30 Uhr

prinz regent theater

Die dritte Rotkäppchen-Variante

im FIDENA-Programm!

Puppetmastaz und Volksbühne Berlin

»Frankensteins Rotkäppchen«

von Paul F. Walther

Mit: Puppetmastaz, Paul PM, Tina Haseney, Pilo,

Luis Nassowitz und Zhi MC

Regie: Paul PM, Puppetmastaz

Musik: Puppetmastaz

Bühne: Julien Diehn

Kostüme: Candice Arnouil

 

Die Puppetmastaz sind Kult. In den vergangenen Jahren spielte die Berliner

Hip-Hop-Band vor mehr als 500.000 Zuschauern. Immer mit dabei:

Mr. Maloke. Der verknitterte Maulwurf mit dem Zylinder. Jetzt wollte er mal

wieder back to the roots – zum Theater, wo alles begann. Und er will

Frankenstein spielen. Ryno das Nashorn, Flix die Fledermaus und Igor

das Warzenschwein haben nichts dagegen, Hauptsache der Hiphop kommt

nicht zu kurz. Und den rappen diese Mastaz tierisch und zwar immer live!

 

In einer psychedelischen Melange des Grimmschen Märchens mit der

Frankenstein-Legende überlagern sich zwei Erzählstränge, und schnell

hat sich das Rotkäppchen in seiner eigenen Geschichte verlaufen.

Da erscheinen hirnlose Monster, Doppelgänger, allerlei Zauberdinge,

Teufel und pinkfarbene Bestien – nur der böse Wolf ist wirklich

der böse Wolf.

Für Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren

Dauer: 90 Minuten inklusive Pause

Erwachsene 12,- Euro, ermäßigt 8,- Euro

Kinder 5,- Euro

 

Dienstag, 14. September

Mittwoch, 15. September

jeweils 20:00 Uhr

Flottmann-Hallen, Herne

Suse Wächter/Hans-Jörn Brandenburg (D)

»Helden der Oper. Die kleinste Gala der Welt«

 

Regie/Konzept/Puppenbau: Suse Wächter

Musikalische Leitung: Hans-Jörn Brandenburg/Michael Wilhelmi

Bühnenbild: Constanze Kümmel

Video und Licht: Jo Schramm

Kostüme: Marysol del Castillo

Mit: Ulrike Eidinger, Melanie Lüninghöner, Suse Wächter, The Phoney

Island Orchestra (Angelina Kartsaki, Sophia Baltatzi, Florian Bergmann,

Max Andrzejewski/Joe Bauer, Hans-Jörn Brandenburg/Michael Wilhelmi)

 

Der rote Teppich ist ausgerollt, die Sponsorenwand aufgestellt, die Stars

können kommen – darauf ein Gläschen Prosecco! Willkommen in der

glamourösen Welt der Festakte und Benefiz-Galas. Lassen Sie sich

entführen in die kleinste Gala der Welt mit Musik von Puccini bis

Reinhard Mey, von Barcarole bis Baccara. Hier treffen Sie die wirklich

bedeutsamen Persönlichkeiten der Weltgeschichte. Da kann es

passieren, dass die Callas Konkurrenz bekommt, Karl Marx die

Rolling Stones interpretiert und Michael Jackson seinen Tod überlebt.

Und wer die wirklich wichtigen Fragen über Musik, Oper und Technik

des Gesangs noch nicht zu stellen wagte, dem hilft vielleicht Sigmund

Freud persönlich. Mit welcher Oper etwa verstört man seine Kinder

am nachhaltigsten? Typisch geistreich-geistlose Talkrunden auf der

Gästecouch, mit niemand geringerem als Pavarotti oder Elfriede

Jelinek sowie musikalische Einlagen des kleinen »Phoney Island

Orchestra« runden diesen vergnüglich-ironischen Abend ab.

 

Dauer: 90 Minuten, eine Pause

15,- Euro, ermäßigt 10,- Euro,

Karten nur über die Flottmann-Hallen

 

Mittwoch, 15. September

20:30 Uhr

Zeche 1

Uraufführung

flunker produktionen/ Cherubin Quartett (D)

»Der Tod und das Mädchen«

Inszenierung für Streichquartett und Figurentheater

Regie: Hendrik Mannes

Spiel und Ausstattung: Claudia Engel und Matthias Ludwig

(flunker produktionen)

Live Musik: Katerina Tiklova - Violine, Karina Bellmann -

Violine, Katarina Müller - Viola, Katrin Meingast -

Violoncello (Cherubin Quartett)

 

Parforceritt durch Musik- und Kunstgeschichte und konzertanter Bilderreigen –

ein Figurentheater und ein Streichquartett nehmen sich gemeinsam

Franz Schuberts Streichquartett Nr. 14 in d-moll vor. Auf der Suche nach

dem noch nie gehörten Zwischenklang begeben sich Musiker, Spieler und

Zuschauer auf unerforschtes Terrain, brüchig und skizzierend, das

Vanitasmotiv stetig umkreisend und befragend: Tod und Mädchen treten

dabei in immer neuen Spielarten antagonistischer Paarungen auf:

als Body-Art-Künstler und Muse, als Gerippe und Fleisch, als alter Mann

und junge Frau, als Entertainer und Nummerngirl, als Puppe und Mensch.

Eine emotionale Geisterfahrt beginnt, ein monströses Prisma des ewigen

Kreislaufs von Werden und Vergehen, eine intensive Annäherung an das

Unerklärliche. Hier ist nie klar, wer wen führt: ein Totentanz im wahrsten

Sinne des Wortes.

Dauer: ca. 80 Minuten

15,- Euro, ermäßigt 10,- Euro

 

Rahmenprogramm:

 

Sonntag, 12. September

12:00 Uhr

Kino Endstation

Matinee in Kooperation mit dem Kino Endstation

Preview: »Kinshasa Symphony«

Deutschland 2010. R: Claus Wischmann, Martin Baer. B: Claus Wischmann.

K: Martin Baer. Sound: Pascal Capitolin. Mit dem Orchestre Symphonique

Kimbanguiste. Dirigent: Armand Diangienda. 95 Min. OmU.

 

Stromausfall kurz vor Ende des Konzerts – eine Alltagslappalie für das

einzige Symphonieorchester im Kongo, das Orchestre Symphonique

Kimbanguiste. In den fünfzehn Jahren seiner Existenz haben die Musiker

zwei Putsche, mehrere Krisen und einen Krieg überlebt. »Kinshasa

Symphony« zeigt Menschen in einer der chaotischsten Städte der Welt,

die allen Widerständen zum Trotz ihre Leidenschaft für klassische Musik

ausleben und dokumentiert damit auf berührende Weise die Leistungen

von zweihundert Musikern und Sängern, die in der afrikanischen

Acht-Millionen-Stadt ein öffentliches Konzert mit Werken von Beethoven,

Verdi und Orff auf die Beine stellen. Der Film feierte seine Premiere

auf der Berlinale 2010.

Dauer: 95 Minuten

Eintritt: 6,- Euro, ermäßigt 5,- Euro

 

Im Anschluss Filmgespräch mit Claus Wischmann

und jungen Musikern aus Kinshasa und Bochum.

mehr

Sonntag, 12. September

ab 18:00 Uhr

Freies Kunst Territorium

»Lange Nacht im FKT»

Kooperation mit dem Freien Kunst Territorium Bochum

 

Einen Abend und eine Nacht ist die FIDENA zu Gast im Freien Kunst Territorium Bochum. Gezeigt werden absonderliche, musikalische, tief nachdenkliche und hoch komische Kurzfilme von Bildenden Künstlern, Musikern und Theatermachern – mitten in der aktuellen Ausstellung, mitten im Festival, Nonstop und mit Musik.

 

Dabei: Filme von den französischen Künstlern Gilbert Peyre (seine Opern-

Installation »Cupidon« siehe Seite 9) und Pierre Meunier (FIDENA 2002:

»Le Tas«, erinnern Sie sich an die aberwitzige Inszenierung mit den Steinen?),

Super-Acht-Understatement von den russischen Theater-Anarchisten

AKHE (FIDENA 2009); musikalische Filme vom Komponisten und Folkwang-

Dozenten Boijdar Spassov und dem Bildenden Künstler Krzysztof Gruse (FKT)

und eine bös-witzige Animation von Stefanie Oberhoff (ungeahnte

Verbindungen zwischen Derrick, Leopold und dem Kongo). Daneben in den

Ateliers: digitale Bild-Musik-Interaktionen vom Fachbereich Game-Design

der Zürcher Hochschule der Künste. Davor und danach, auf die Ohren!:

Schlagzeugsolo und Vinylparty mit dem Dan Atcos Soundsystem.

Dazwischen, drinnen und draußen: Essen und Trinken mit Gitta vom

Markt und Britta vom Ebstein.

 

Eintritt frei, Spenden erlaubt

 

www.fidena.de

 

FIDENA-Ticketing

Deutsches Forum für Figurentheater und Puppenspielkunst e.V. (dfp)

Hattinger Str. 467

44795 Bochum

Tel. 0234 4 77 20

Fax 0234 4 77 35

Karten@fidena.de

 

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Die 1985 in Oberösterreich geborene Lydia Haider hat hier einen radikalen Text vorgelegt, der zuweilen an Rainald Goetz erinnert. Die zentrale Frage lautet: Wie geht man mit einem System um, das…

Von: ALEXANDER WALTHER

ATEMLOSE HÖHENFLÜGE -- SWR Symphonieorchester mit Busoni und Sibelius im Beethovensaal der Liederhalle/STUTTGART

Zwei unterschiedliche Zeitgenossen standen diesmal im Zentrum: Jean Sibelius und Ferrucio Busoni. Immerhin weiß man, dass beide in Helsinki Schumanns Klavierquintett in Es-Dur gemeinsam musizierten.…

Von: ALEXANDER WALTHER

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