Seither sind sie sich täglich begegnet, ohne einander wirklich wahrzunehmen. Der Wald soll die heilende Droge sein, die ihr Leben und ihre Liebe aufs Neue in Schwung bringt.
Edgar, ein ‚glücklicher Arbeitsloser, davor unglücklicher Beamter‘, läuft vor seinem Leben davon. Karim, der kurz vor der Abschiebung stand, verfolgt ihn. Edgar war der für ihn zuständige Beamte, und Karim hat ihn mit einer hohen Summe bestochen, um im Land bleiben zu können. Doch statt Edgar das Geld abzujagen, eröffnet sich für ihn eine neue, unerwartete Chance: die Liebe zu Lara, der Frau mit den vielen Biografien…
Bettina Erasmy verknüpft in ihrem Stück moderne Figuren mit romantischen Motiven zu einem flirrenden poetischen Kosmos. Wie in Shakespeares ‚Sommernachtstraum‘ ist der Wald Sehnsuchtsraum und Projektionsfläche zugleich. Aber, wie der Titel des Stückes sagt: Nicht alles läuft nach Wunsch.
Bettina Erasmy ist Autorin, Dramaturgin und Regisseurin. 1997 wurde ihre Dramatisierung von Robert L. Stevensons Dr. Jekyll and Mr. Hyde an der Volksbühne Berlin uraufgeführt. 1998 folgte Goya, Schlaflos an der Schaubühne Berlin. 1999 wurde beim Kunstfest in Weimar die Uraufführung I didn’t start the fire gezeigt. 2002 folgte die Uraufführung Golem am Theater Basel. 2008 wurde Mein Bruder Tom am Landestheater Tübingen uraufgeführt. Für dieses Stück erhielt Erasmy den Autorenförderpreis der deutschen Landesbühnen.
Tilman Gersch, Hausregisseur und Mitglied der Schauspielleitung, inszeniert ‚Das wollt ihr nicht wirklich‘ als Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen 2010, wo die Aufführung als Festivalbeitrag gezeigt wird. Die Inszenierung ist der Eigenbeitrag des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden zur Theaterbiennale Neue Stücke aus Europa im Juni 2010.
Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen
Inszenierung
Tilman Gersch
Bühne und Kostüme
Henrike Engel
Musik
Bernd Jestram
Dramaturgie
Dagmar Borrmann
Mit:
Viktor
Michael Birnbaum
Marie
Sybille Weiser
Edgar
Jörg Zirnstein
Lara
Doreen Nixdorf
Karim
Michael von Burg
Wolf
Michael Günther
Habicht
Benjamin Krämer-Jenster
Vorpremiere im Rahmen der Theaterbiennale NEUE STÜCKE AUS EUROPA 2010