Doch Sosias findet vor der Haustür einen, der behauptet, er sei Sosias und ihn zum Teufel jagt. Im Haus gibt es unterdessen eine rauschende Liebesnacht. Jupiter liegt in Gestalt des Amphitryon in Alkmenes Armen. Sie empfindet Liebe wie noch nie. Die Ankunft des „wirklichen“ Amphitryon ist dementsprechend ein Schock, nicht nur für sie.
Heinrich von Kleist spielt in seinem Drama auf allen Ebenen mit dem Thema Identität und Wahrheit. Immanuel Kant, dessen Schriften Kleist kannte, schrieb: "Wenn alle Menschen statt der Augen grüne Gläser hätten, so würden sie urteilen müssen, die Gegenstände, welche sie dadurch erblicken, sind grün - und wie würden sie entscheiden können, ob ihr Auge ihnen die Dinge zeigt, wie sie sind, oder ob es nicht etwas zu ihnen hinzutut, was nicht ihnen, sondern dem Auge gehört. So ist es mit dem Verstande…“ Kleists Drama endet folgerichtig mit einem vieldeutigen „Ach!“ Alkmenes.
Regie: Johanna Schall
Bühnenbild: Horst Vogelgesang
Kostüme: Jenny Schall
Weitere Vorstellungen in Esslingen: Fr. 20.02., Sa. 21.02., Fr. 27.02.