Aus diesem Grund laden die Künstlerinnen und Künstler in Halle ihr Publikum ein, die Spielstätten zu vereinnahmen, die Kulturinsel zu besetzen und so ein deutliches Zeichen nach Magdeburg zu schicken, wem dieses Theater gehört und was die Politik kaputt kürzen will. Innerhalb von 48 Stunden können alle Besucher dabei non-Stopp zu erleben, was hinter den Kulissen des Theaters passiert. Das Publikum kann live bei Proben dabei sein, den Auf- und Abbau von Bühnenbildern erleben oder in der Maske den Maskenbildnern über die Schulter schauen – eben bei allem, was im gesamten Haus an einem normalen Arbeitstag passiert.
Außerdem werden Führungen angeboten, es wird Lesungen geben, Musik, Diskussionen und vieles mehr. Die Martin-Luther-Universität wird zur Unterstützung des Protestes Seminare in die Räumlichkeiten des neuen theaters verlegen, selbst die Beigeordnetenkonferenz der Stadt Halle wird als Zeichen der Ablehnung des Magdeburger Spardiktates im Theater öffentlich tagen.
Nach den regulären Vorstellungen am Nachmittag und Abend (10.12.: 17:30 “Rapunzel“, 19:30 „Tartuffe“; 11.12.: 17:30 „Rapunzel“, 19:30 „Eine Weihnachtsgeschichte“, 20 Uhr „Tschick“) geht es die ganze Nacht hindurch weiter. Ein Lagerfeuer wird im Hof der Kulturinsel entfacht, und nachts ab 5vor12 sind zwei außergewöhnliche Konzerte geplant: Dienstagnacht wird IC Falkenberg live zu erleben sein und Mittwochnacht die Pianistin Ragna Schirmer in einem Solokonzert. Wer dann noch bleiben kann, kann seinen Schlafsack mitbringen und mit den Akteuren im Haus übernachten. Schlafecken werden eingerichtet, und die Kantinen sind 48 Stunden durchgehend geöffnet.
Die Aktion startet am Dienstag, den 10. Dezember 2013 um 11.45 Uhr mit einer Menschenkette um die Kulturinsel.
Am Donnerstag, den 12. Dezember wird die „Theaterbesetzung“ mit einer Bürgerversammlung, zu der gemeinsam mit der Stadt eingeladen wird, und bei der Halle zur „Hauptstadt der Freien Kultur- Sachsen-Anhalt“ ausgerufen werden soll, beendet.