Auf höchst komische Weise zeigt er, wie privatfamiliäre Vorgänge den weltweiten Just-in-time Warentransfer gehörig durcheinander bringen können. Ein Stück über Globalisierung, Provinzkarrieren, Liebe, Waffenschmuggel, Baumwollsamen, einen Koi und das Ding.
»Es wird immer behauptet, im Zuge der Globalisierung rücke die Welt näher zusammen. Diese Darstellung unterschlägt die Entfernung der einzelnen Orte zueinander, behauptet sogar deren Verschwinden. Als ich letztes Jahr in Argentinien einem Bauern gegenüber stand, dem von Sojabaronen auf halblegalem Weg die Anbaufläche entwendet wurde, sah ich eine direkte Verbindung von seiner kargen Hütte zu dem Schnitzel auf meinem Teller im Prenzlauer Berg. Das bestätigt das alte Bild, vom armen Bauern als winziges Zahnrädchen im riesigen Getriebe.
Aber darin liegt auch eine große Hoffnung, denn wenn das so ist, heißt das in seiner Umkehrung, dass die Macht dieses kleinen Bauern weltweit ist, weil einem riesigen Getriebe aus vielen Zahnrädern auch etwas fehlt, wenn das kleinste Rädchen fehlt. Oder anders gesagt, je komplexer das System, um so anfälliger seine Konstruktion. Wenn wirklich alles zusammenhängt, bedingt sich auch alles und das heißt, jedes Ereignis ist als das Ende einer Kette von Ereignissen bis ins letzte Detail erklär- und veränderbar, was wiederum heißt, es gibt keinen Zufall mehr!« PHILIPP LÖHLE
Premiere in Recklinghausen am 14. Mai 2011
Regie Jan Philipp Gloger
Bühne Judith Oswald
Kostüme Karin Jud
Dramaturgie Steffen Sünkel
Licht Andreas Juchheim
Es spielen Tim Grobe, Stefan Haschke, Janning Kahnert, Maria Magdalena Wardzinska, Martin Wißner
und Alva Diederich / Paula Dietrich
Weitere Termine:
23.09.2011, 20:00 Uhr Ticket online kaufen
04.10.2011, 20:00 Uhr Ticket online kaufen
05.10.2011, 20:00 Uhr Ticket online kaufen
22.10.2011, 20:00 Uhr Ticket online kaufen