Dort, wo morgens zwischen den Gardinen herausblickende Augen in einem über die Jahre immer bedrohlicher werdenden infrastrukturellen Nichts müde – nicht zornig – werden. Dort, wo die einzige Polizeistreife den türkischen Imbisswagen ganzjährig nachts bewacht. Dort ist er zu Haus.« Dorthin kehrt er zurück, denn sein Freund ist krank, liegt seit Monaten da und rührt sich nicht. Er besucht ihn. Als er klingelt, steht in der Tür seine frühere Liebe. Das zurückgelassene Leben holt ihn ein, auch wenn es ihn nicht willkommen heißt. Er bleibt. Ihn hält eine Mischung aus Sehnsucht und Schuldgefühl. Denn auch er profitiert vom Ausverkauf dieses Lebens, dieses Ortes.
Mit dem Autor Nis-Momme Stockmann verbindet das Schauspiel Hannover eine enge Zusammenarbeit, die wir mit dieser Produktion fortsetzen. In der Spielzeit 2010/11 inszenierte Serkan Salihoglu Das blaue blaue Meer. Auf Einladung des Goethe-Instituts reiste Stockmann im Frühjahr 2012 nach Japan und berichtete von seinen Erlebnissen in Sachiko Haras Hiroshima Salon. Mit Tod und Wiederauferstehung der Welt meiner Eltern in mir hat Lars-Ole Walburg 2012/13 ein weiteres Stück von ihm in Szene gesetzt. 2013 war Nis-Momme Stockmann damit zu den 38. Mülheimer Theatertagen eingeladen.
Regie Felicitas Brucker + Ausstattung Dirk Thiele + Musik Tobias Dutschke + Video Mathias Max Herrmann + Dramaturgie Lucie Ortmann
Johanna Bantzer + Jakob Benkhofer + Beatrice Frey + Daniel Nerlich