Vom absoluten Gehorsam, den der Vater von Marie verlangt, von der Abhängigkeit, in der die Tochter gehalten wird, muss sie sich befreien, wenn sie dem Ruf des Lebens folgen will.
"In den 60er Jahren, als ich am Reinhardt Seminar studierte, war mein Traum: einmal einen Raimund, Anzengruber oder Schnitzler inszenieren, und zwar an einer der drei großen Bühnen Wiens. Dann, ja dann hätte ich's geschafft. Schnitzler war sowas wie mein züngelnder Geheimwunsch. Er war bekannt, damals, aber wenig beliebt, vielleicht ein bisserl verachtet sogar, der geile Boulevard, vor allem der Reigen.
Jetzt, ein Menschenalter später, komm ich also 2007 nach Wien und werd einen Schnitzler machen. Nicht den poppenden Reigen, nicht die Tristesse vom Einsamen Weg, sondern den todessehnsüchtigen Ruf des Lebens.
Brecht hab ich inzwischen gemacht, Büchner, Schiller, sogar Kafka und den Verkauften Großvater. Der Ruf des Lebens fasziniert mich schon lang. Da ist eine liebende Frau, die riskiert alles für ihre flüchtige große Liebe, und da ist ein Mann, der riskiert nichts als seinen flüchtigen dämlichen Tod."
(Franz Xaver Kroetz).
Regie
Franz Xaver Kroetz
Götz Loepelmann
Kostüme
Erika Landertinger
Der alte Moser
Joachim Bißmeier
Marie, seine Tochter
Gerti Drassl
Frau Richter, Mosers Schwägerin
Elfriede Schüsseleder
Katharina, ihre Tochter
Susanne Wuest
Doktor Schindler, Arzt
Peter Scholz
Eduard Rainer, Forstadjunkt
Florian Teichtmeister
Der Oberst
Toni Slama
Irene, seine Frau
Hilde Dalik
Max, junger Offizier
Alexander Pschill
Sebastian, Unteroffizier
Mario Hellinger
Der Ruf des Lebens steht bis Ende Mai 07 am Spielplan und wird auch in die nächste Spielzeit übernommen.