So beschließt Oskar an seinem dritten Geburtstag, nicht mehr zu wachsen, sondern zu beobachten und zu trommeln. Aus der Froschperspektive schildert er das Aufziehen des faschistischen Denkens und Handelns, berichtet von Ehebruch und Pogromnacht, verknüpft Privatgeschichte mit Zeitgeschichte. Er ist Zeuge, zugleich Außenseiter wie Beteiligter einer Welt, in welcher ein Zivilisationsbruch wie der Holocaust möglich ist.
Nicht schuldig, aber verantwortlich für das Grauen, das in deutschem Namen begangen wurde, hat Günter Grass sich zeitlebens gefühlt. »Die Blechtrommel« ist auch ein Versuch, die Mechanismen der eigenen Verführung durchsichtig zu machen. Trotz aller Kontroversen um den Roman und Nobelpreisträger Günter Grass, gilt der Text bis heute als Meilenstein der deutschen Nachkriegsliteratur. Regisseur Oliver Reese erzählt die Geschichte des ewigen Trommlers in einer ganz auf die Perspektive der Hauptfigur zugeschnitten Fassung.
Günter Grass will bei der Premiere selbst zugegen sein und bereits im Vorfeld um 12.00 Uhr aus seinem Roman »Hundejahre« lesen.
Regie Oliver Reese
Bühne Daniel Wollenzin
Kostüme Laura Krack
Soundscape Parviz Mir-Ali
Dramaturgie Sibylle Baschung
Mit Nico Holonics
Auch am 11./29. Januar, 19.30 Uhr / 18. Januar, 18.00 Uhr