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"Drei Schwestern" von Anton Tschechow im Hessischen Staatstheater Wiesbaden

Premiere 8. Dezember 2012 I 19.30 Uhr I Kleines Haus. -----

Die Schwestern Olga, Mascha und Irina blieben nach dem Tod ihres Vaters in einer russischen Provinzstadt hängen. Alle Hoffnungen richten sich nun auf den Bruder Andrej, der eine Professur in Moskau antreten soll.

Moskau wird für die Schwestern zum Inbegriff all dessen, was sie ersehnen: Ein sinnerfülltes Leben durch Arbeit und die romantische Liebe.

Doch Andrej nimmt eine Stelle bei der Kreisverwaltung an und heiratet die resolute Natascha, die das Haus in Beschlag nimmt und die Schwestern verdrängt. Olga und Irina leiden unter ihrer Arbeit, die sie nicht erfüllt. Mascha stürzt sich in eine Affäre mit dem verheirateten Oberst Werschinin. Für Irina scheint es eine Zukunft mit dem jungen Baron Tusenbach zu geben. Sie nimmt seinen Heiratsantrag an, obwohl sie ihn nicht liebt. Ein Duell jedoch vernichtet ihre Hoffnung auf ein neues Leben.

Drei Schwestern ist eines der vielschichtigsten Stücke Anton Tschechows. Die einstigen Ideale des liberalen Bürgertums – Fortschritt, Humanität, persönliches Glück – sind in den Drei Schwestern längst zu Leerformeln geworden. Die Figuren sehnen sich danach, aber sie sind nicht imstande, für diese Ideale zu kämpfen. Aus Helden werden Wartende, Träumende, Leidende. Das ist traurig, und es ist zuweilen auch sehr komisch. Tschechow selbst wies immer wieder auf diese Ambivalenz seiner Stücke hin und wehrte sich gegen sentimentale Interpretationen.

Der Regisseur Markus Dietz war nach dem Besuch der Hamburger Schauspielschule zunächst als Schauspieler tätig. Seit 1993 arbeitet er als freier Regisseur, u.a. in Basel, Düsseldorf, Bochum, Graz, Mainz, Schwerin, Dresden, Potsdam und Kassel. Von 2000 bis 2004 war er als Regisseur am Schauspiel Leipzig engagiert. In den letzten Jahren wandte sich Markus Dietz auch dem Musiktheater zu. Drei Schwestern ist seine erste Regiearbeit am Staatstheater Wiesbaden.

Inszenierung Markus Dietz

Bühne Mayke Hegger

Kostüme Henrike Bromber

Musik Ole Schmidt

Dramaturgie Dagmar Borrmann

Mit: Michael Günther Bard (Andrej Sergejewitsch Prosorow), Viola Pobitschka (Natalja Iwanowna, seine Verlobte, später seine Frau), Doreen Nixdorf (Olga), Verena Günter (Mascha), Magdalena Höfner (Irina), Michael Birnbaum (Alexander Ignatjewitsch Werschinin, Oberstleutnant / Batteriechef), Uwe Kraus (Fjodor Iljitsch Kulygin, Lehrer / Maschas Mann), Rainer Kühn (Iwan Romanowitsch Tschebutykin, Armeearzt), Nils Kreutinger (Nikolai Lwowitsch Tusenbach / Baron / Leutnant), Lars Wellings (Wassili Wassiljewitsch Soljony, Hauptmann des Stabes), Wolfgang Böhm (Alexej Petrowitsch Fedotik, Unterleutnant), Zygmunt Apostol (Ferapont, Bote der Landverwaltung, ein alter Mann)

Weitere Termine

Do, 13.12., Fr 21.12., Di 25.12., jeweils um 19.30 Uhr I Kleines Haus

Karten unter: 0611 132 325

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