– Mir hätt sie nicht gefallen, diese schöne Zeit! Es war eine verfaulte Zeit. Ich hasse sie. Jeder konnte arbeiten, verdienen, niemand musste hungern, keiner hatte Sorgen – Eine widerliche Zeit! Ich hasse das bequeme Leben!“
Ein junger Mann, arbeitslos und scheinbar ohne jede Perspektive, glaubt einen Sinn im Leben finden zu können, indem er sich mit faschistischen Ideen identifiziert und dafür enthusiastisch als Freiwilliger in den Krieg zieht. Jahre später kehrt er als Invalide zurück und verzweifelt an seinem Schicksal, seinen früheren Idealen und seinem Hass gegen die herrschenden Verhältnisse.
Im Rahmen der „OFFenen Fenster“ haben freie Wiener Sprechtheater-Gruppen die Möglichkeit, ihre fertigen und finanzierten Produktionen zu präsentieren. Das TAG wählt die Projekte aus, unterstützt diese und verstärkt so seinen Öffnungs- und Vernetzungsgedanken.
In Ödön von Horváths Roman „Ein Kind unserer Zeit“ schildert er eine Problematik, die heute, 71 Jahre nach dessen Erscheinen, immer noch aktuell ist. Das theater.wozek holt diesen berührenden Text und die wundervoll poetische Sprache des Autors mit abwechslungsreichen theatralen Mitteln ins Heute. „Ein Kind unserer Zeit“ verspricht einen Theaterabend, der menschliche Konflikte durch alle Zeiten hindurch am Nerv trifft.
Mit: Martin Oberhauser, Barbara Sotelsek und Charles Vozenilek
Inszenierung: Karl Wozek
Licht: Hans Egger
Technische Leitung: Edgar Fontanari
Weitere Vorstellungen: Do 3., Sa 5., Mo 7., Sa 12. und Mo 14. Dezember, Beginn jeweils 20 Uhr
Vorstellung am Do 10. Dezember, Beginn 14:30 Uhr