Nach dem Tod des Vaters leitet sein ältester Sohn Heinrich die Geschicke des Unternehmens, seine Geschwister Eduard und Marta sind noch zu jung. Als Heinrich, ein ehemaliger Leutnant der Armee, eine Minderjährige verführt, bricht der Untergrund der Familie ein. Drei obskure Landstreicher, darunter ein Exhibitionist, kommentieren von Zeit zu Zeit das Geschehen gleich einem antiken Chor. Obwohl die Stimmung nicht selten heiter ist, scheint der Verfall unaufhaltsam.
Else Lasker-Schülers 1909 erschienener Text verwirrte seine Leser zunächst, er war nicht eindeutig zuzuordnen. Das Stück, überwiegend im Dialekt geschrieben, schien sich an die naturalistische Tradition anzuschließen, doch seine poetische Kraft sprengte die Grenzen dieses Theaters. Die überraschende Offenheit, die die verborgene Existenz der sexuellen Triebkräfte freilegte, war für die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg ungewohnt, so dass die Uraufführung erst 1919 stattfand.
Vor über 35 Jahren war Roberto Ciulli Mitstreiter und Regisseur am Düsseldorfer Schauspielhaus. Hier nun eine erneute Kooperation mit ihm und seinem Mülheimer Theater.
Inszenierung – Roberto Ciulli
Dramaturgie – Helmut Schäfer
Bühne – Gralf-Edzard Habben
Kostüme – Elisabeth Strauß
Musik – Matthias Flake
Regie Hörspielfassung – Jörg Schlüter
Sounddesign – Rike Wiebelitz
Raumklang-Komposition – Thom Kubil
Regieassistenz – Dijana Brnic
Frau Charlotte Sonntag, Fabrikbesitzerin – Rosmarie Brücher
Heinrich – Thiemo Schwarz
Eduard – Albert Bork
Marta – Katrin Hauptmann
Dr. jur. Bruno von Simon – Steffen Reuber
Großvater Wallbrecker – Volker Roos
Carl Pius, sein Enkel – Fabio Menéndez
Mutter Pius, Carls Großmutter – Petra von der Beek
Der Pendelfrederech – Peter Kapusta
Lange Anna – Klaus Herzog
Der gläsernde Amadeus – Simone Thoma
Lieschen, sein Schwesterchen – Dagmar Geppert
Berta – Bettina Kerl
ELS (Clown) – Roberto Ciulli
Weitere Vorstellungen: 16.02., 29.02.