Als Gegenspielerin tritt dabei die schöne Poppea auf, die Geliebte des Feldherrn Otho, in deren Schlafzimmer buchstäblich die Fäden zusammenlaufen, da sie als Objekt der Begierde aller um die Herrschaft konkurrierender Männer im Zentrum der Intrigen steht.
Das mit intelligentem Witz, Situationskomik und einem spannenden Plot ausgestattete Libretto des in habsburgischen Diensten stehenden Kardinals Grimani, das auch als Satire auf die Hofhaltung von Papst Clemens XI. gemeint gewesen sein könnte, setzt die Tradition der venezianischen Oper des 17. Jahrhunderts fort. Die lebhaften, manchmal sogar tanzartigen Arien kommen dabei ebenfalls der venezianischen Tradition entgegen und bieten mit instrumentaler wie vokaler Virtuosität eine kontrastreiche Palette der Musik Händels. Die melodischen Einfälle zur Darstellung der Affekte reichen dabei von der Verwendung eines einfachen Volksliedtons bis zum Belcanto.
Für die Neuproduktion werden Vincent Boussard, der nicht zuletzt durch zahlreiche Inszenierungen von Barockopern international Beachtung gefunden hat, mit Vincent Lemaire als Bühnenbildner und dem Modedesigner Christian Lacroix als Kostümbildner zum ersten Mal an der Staatsoper Unter den Linden arbeiten.
Die Staatsoper Unter den Linden hat neben viel versprechenden jungen Sängern wie der Sopranistin Anna Prohaska u. a. einige der momentan international interessantesten Barockinterpreten gewinnen können, allen voran den jungen Countertenor Bejun Mehta als jungen römischen Feldherrn Ottone.
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung
René Jacobs
Inszenierung
Vincent Boussard
Bühnenbild
Vincent Lemaire
Kostüme
Christian Lacroix
Guido Levi
Dramaturgie
Francis Hüsers
Agrippina
Alexandrina Pendatchanska
Claudio
Marcos Fink
Nerone
Jennifer Rivera
Poppea
Anna Prohaska
Ottone
Bejun Mehta
Pallante
Neal Davies
Narciso
Dominique Visse
Lesbo
Daniel Schmutzhard
Akademie für Alte Musik Berlin
Weitere Aufführungen: 7. | 9. | 12. | 14. Februar 2010