Sie erzählen, indem sie sich an ihrem Leben abarbeiten, an ihrer Vergangenheit, ihrer Erinnerung, Geschichten. Ihre Geschichten? In einer bizarren Atmosphäre entspinnt sich dabei eine rituelle Spirale von Erinnerungs- und Traumbildern erotischer und gefährlicher Spannung, die schließlich die Frage aufwirft: Was ist hier real, was Phantasie?
Eine „comedia perpetua“ mit großer Musikalität und poetischer Kraft.
Der Autor Péter Nádas (geboren am 14.10.1942 in Budapest) hat mit „Hausputz“ ein hintergründig humorvolles, doch in seiner morbiden Skurrilität auch bedrückendes, zynisches Werk geschaffen.
Der durch seinen 1986 erschienenen Roman „Buch der Erinnerung“ international berühmt gewordene Ungar durchlebte eine bewegte Jugend, seine Mutter starb 1953 an Krebs, sein Vater beging 1958 Selbstmord. Nádas arbeitete zunächst als Fotograf (siehe Bild), ehe er sich auch der Schriftstellerei widmete. 1965 wurde seine erste Erzählung mit dem Titel „Die Bibel“ veröffentlicht.
Nádas lebte 1981 als Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD ein Jahr in Berlin und erhielt u.a. den Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur (1991) und den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung (1995). Heute lebt er in Budapest und Gombosszeg.
Für die „Odyssee Europa“ der Ruhrgebiets-Theater im Kulturhauptstadtjahr hat Nádas „Sirenengesang. Ein Satyrspiel“ für das Theater an der Ruhr Mülheim geschrieben.
Inszeniert wird der „Hausputz“ im Studio von der jungen Regisseurin Barbara Schulte, die im Max Reinhardt Seminar in Wien Regie studierte. Sie inszenierte in Dortmund bereits „Der Tod und das Mädchen“, „Hamlet war da“ und „Die Nacht kurz vor den Wäldern“. Bühnenbild und Kostüme entwirft Cordula Körber.
Es spielen die beiden Ensemblemitglieder Monika Bujinski und Patrick Jurowski – und Katharina Behrens, die bereits am Thalia Theater in Hamburg engagiert war und in Barbara Schultes Diplominszenierung „Glaube Liebe Hoffnung“ am Max Reinhardt Seminar die Hauptrolle spielte.
Weitere Termine und Karten unter 0231/5027222 oder www.theaterdo.de