An einem deutschen Fürstenhof hat sich Präsident von Walter skrupellos heraufgearbeitet. Durch Verheiratung seines Sohnes Ferdinand mit der fürstlichen Mätresse will er nicht nur seinen Sohn, sondern auch den eigenen Einfluss auf den Fürsten fördern. Umso weniger erfreut ist Walter, als sein Sohn sich heimlich mit der Tochter eines armen Musikers verlobt. Und da Ferdinand sich standhaft weigert, die Verlobung aufzulösen, tritt der Sekretär des Präsidenten auf den Plan: Wurm. Der lässt den Musikanten in den Kerker werfen und erpresst die Tochter, an einen bekannten Höfling einen falschen Liebesbrief zu schreiben – den er wiederum dem heissblütigen Ferdinand zuspielt.
Mit seiner persönlichen Regiehandschrift versucht David Bösch, sich und uns den Klassiker neu zu erschliessen, um herauszufinden, wo das bürgerliche Trauerspiel von Fürstenwillkür und Freiheitsstreben sich mit einem modernen Lebensgefühl trifft. Dabei tritt die Psychologie des Vater- Sohn-Konflikts ebenso in den Vordergrund wie der Kampf der beiden Liebenden, die sich nicht nur in den Kabalen eines neidischen Hofstaates verstricken, sondern auch ihre eigenen dunklen Seiten entdecken.
Schiller hat seinen Klassiker mit vielen prägnanten Rollen versehen, die unter anderem von den Ensemblemitgliedern Fabian Krüger («Wurm»), Cathérine Seifert («Luise») und Jörg Pohl («Ferdinand»), Nele Rosetz («Lady Milford»), Marcus Kiepe («Hofmarschall von Kalb») und Gottfried Breitfuss («Miller») gespielt werden. Ausserdem werden die Gäste Mirjam Zbinden («Millerin») und Gilles Tschudi («Präsidenten») zu sehen sein. Für die Ausstattung zeichnen Su Bühler (Kostüme) und Volker Hintermeier (Bühne) verantwortlich.