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Uraufführung: "Hikikomori" - Tanztheater von Felix Landerer im Staatstheater Hannover

Premiere am Donnerstag, 04.04.2019, um 19:30 Uhr im Schauspielhaus

Seit geraumer Zeit ist ein sonderbares und stark anwachsendes Phänomen zu beobachten, dem der japanische Psychologe Tamaki Saito den Namen »Hikikomori« gab. Es bezeichnet Menschen, die sich vor dem Leben verstecken, sich zurückziehen in ein Zimmer und über Monate, sogar Jahre, das Haus nicht mehr verlassen und stattdessen in digitale Parallelwelten abtauchen. Menschliche Begegnungen und Berührungen finden nicht mehr statt. Im Gegenteil: Sie sind mit Angst besetzt.

Copyright: Katrin Ribbe

Hikikomori bezeichnet ein Krankheitsbild, aber die Welt, die uns umgibt, macht uns alle zunehmend zu Hikikomoris. Die Isolation wächst. Sie wird als Unabhängigkeit gefeiert. Wir sitzen in Räumen, die optimal auf uns zugeschnitten sind, wie bereits auch unser Blick auf die Wirklichkeit durch Google und Facebook optimal zugeschnitten ist. Unsere Wahrnehmung wird auf unsere individuellen Wünsche reduziert, Nachrichten passen sich unseren Bedürfnissen an. Der Ausschluss des Unerwarteten, Überraschenden, Wildwuchernden gelingt immer besser. Eine Verkümmerung.

Landerer&Company untersucht die Folgen dieser Lebensoptimierung, die alles Störende ausschließt und entwirft einen Gegenentwurf voller Körperlichkeit und der Schönheit und Komplexität menschlicher Begegnung und sinnlicher Wahrnehmung. Nach Lucky ist Hikikomori die zweite Kooperation des Schauspiel Hannover mit Landerer&Company.

Künstlerische Leitung und Choreografie Felix Landerer    
Bühne Melanie Huke, Ulrike Glandorf
Kostüme Birgit Klötzer    
Musik Christof Littmann    
Dramaturgie Rania Mleihi    
Choreografische Assistenz Simone Deriu    
Management und Produktionsleitung Achim Bernsee, Selina Glockner

Tanz Simone Deriu, Mai Lisa Guinoo, Jean Gabriel Maury, Olive Lopez, Anila Mazhari   

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