Von allen begehrt steht sie im Mittelpunkt der vornehmen Pariser Demimonde, an wahre Gefühle aber kann sie nicht mehr glauben. Als ihr jedoch der junge Adlige Alfred glühend seine Liebe erklärt, ist Violetta berührt von seiner Utopie einer universalen Liebe und bricht radikal mit ihrer Vergangenheit: Gemeinsam mit Alfred flüchtet sie in eine scheinbare Idylle der Zweisamkeit, fernab der Großstadt. Doch Alfreds Vater Germont fordert von Violetta die Beendigung dieser Mesalliance, so dass sie schließlich in ihre alten Verhältnisse zurückkehrt. Nach einem öffentlichen Eklat bleibt Violetta allein. Ihr Zustand ist aussichtslos.
Im Gegensatz zur literarischen Vorlage, der Dramatisierung des erfolgreichen Romans La dame aux camélias von Alexandre Dumas d. J., erzählt Verdi seine Oper aus Violettas Sicht: So wird aus dem teilweise sarkastischen Sittengemälde bei Dumas in La Traviata ein musikalisches Seelengemälde. Der Komponist erhebt eine gesellschaftliche Außenseiterfigur, eine »wirkliche Prostituierte«, wie Verdi selbst betonte, zur tragischen Gestalt auf der Opernbühne. In dem äußerst dicht gebauten Kammerspiel, uraufgeführt 1853, verliert seine Musik selbst im höchsten Schmerz nie ihre kraftvolle Schönheit, ihren Belcanto und jene transzendierende Kraft, die hoffnungsvoll auf ein besseres, menschenwürdigeres Leben gerichtet ist.
In deutscher Sprache
Libretto von Francesco Maria Piave
Deutsche Textfassung von Walter Felsenstein
Musikalische Leitung ... Carl St. Clair
Inszenierung ... Hans Neuenfels
Bühnenbild ... Christof Hetzer
Kostüme ... Elina Schnizler
Dramaturgie ... Bettina Auer
Chöre ... Robert Heimann
Licht ... Franck Evin
Violetta Valery ... Sinéad Mulhern
Flora Bervoix ... Karolina Gumos
Annina ... Christiane Oertel
Alfred Germont ... Timothy Richards
Georges Germont ... Aris Argiris
Gaston ... Adrian Strooper
Baron Douphol ... Hans-Peter Scheidegger
Marquis d´Obigny ... Jan Martinik
Doktor Grenvil ... Carsten Sabrowski
Joseph ... Christoph Schröter
Ein Kommissionär ... Matthias Spenke
Der Zuhälter ... Christian Natter
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