Problematisch wird die Situation in der Zeit, in der beide den Wechsel vom Jugend- zum Erwachsenenalter auf dem Wege von Freundschaften und beginnenden Liebesbeziehungen erfahren.
Das minimalistisch, historisch angelegte Bühnenbild und die klassisch detailreichen Kostüme von Michael Scott vermitteln deutlich die Atmosphäre der Jahrhundertwende sowie jenes Lebensgefühl, das für Hofmannsthal werk- und figurenbestimmend war. In seiner Choreografie verarbeitet Youri Vàmos vordergründig die seelischen Ausnahmezustände der Hofmannstahl’schen Figuren und bringt diese sehr bildhaft durch die Sprache des Tanzes zum Ausdruck.
Hugo von Hofmannsthal schrieb die Novelle „Lucidor“ im Jahre 1910 und griff dabei auf ein Lustspiel von Molière zurück. Später verarbeitete er den Stoff im Opernlibretto für Richard Strauss’ Oper „Arabella“. Alexander Glasunows Musik verbindet auf eine originäre und einzigartige Weise russische Substanz mit feinster europäischer Musik und slawische Melancholie mit weltbürgerlicher Lebensfreude.
Musik: Alexander Glasunow
Musikalische Leitung: Viktor Åslund
Choreographie: Youri Vàmos
Bühne und Kostüme: Michael Scott
Licht: Klaus Gärditz
Frau von Murska: Anna Vita
Lucile / Lucidor: Caroline Matthiessen
Arabella: Victoria Hay
Notar: Ivan Alboresi
Wladimir: Guy Albouy a.G
Adrian: Aleksey Zagorulko
Ballettcompagnie des Mainfranken Theaters Würzburg
Ballettschulen Nölke und Ratiu
Statisterie des Mainfranken Theaters Würzburg
Philharmonisches Orchester Würzburg
In Zusammenarbeit mit der Deutschen Oper am Rhein
Team
Der schwedische Dirigent und Pianist Viktor Åslund studierte an der Königlichen Musikhochschule Stockholm bei Professor Jorma Panula. Er erhielt Unterricht und besuchte Meisterkurse bei Geoffrey Parsons, Pierre Sancan und Peter Toperzer in London, Nizza und Prag. Zahlreiche Gastdirigate führten ihn in die skandinavischen Länder, nach Tschechien, Rumänien und Zentralasien. Operndirigate führten ihn an die Komische Oper Berlin, ans Confidencen Stockholm und ans Musiktheater Malmö. Er war 1. Kapellmeister an der Norrlands Oper Umeå und ist seit der Spielzeit 2007/2008 in dieser Position am Mainfranken Theater Würzburg engagiert. Seine ersten Produktionen am Haus waren „Der Vogelhändler“ von Carl Zeller und Mozarts „Così fan tutte“ sowie die Operette „Der Vetter aus Dingsda“. In dieser Spielzeit hat er die musikalische Leitung der Wiederaufnahme von Mozarts „Die Zauberflöte“ sowie für Benatzkys „Im weißen Rössl“ und für den Ballettabend „Lucidor“ inne.
Youri Vàmos absolvierte seine Tanzausbildung an der Staatlichen Ballettschule in Budapest. Nach seinem ersten Engagement als Solist der Ungarischen Staatsoper wurde er 1972 als Erster Solist an die Bayerische Staatsoper München verpflichtet. Nach München folgten Stationen als Ballettdirektor in Dortmund, Bonn und Basel. Von 1996 bis 2009 war er Ballettdirektor und Chefchoreograph an der Deutschen Oper am Rhein. Unter Europas führenden Choreographen gilt er als einer der ganz wenigen, die abendfüllende Handlungsballette aus persönlicher Überzeugung in die Zukunft „retten“ wollen. Immer sind es Geschichten von und über Menschen, die Vàmos zum Ausgangspunkt nimmt und im Tanz neu erzählt. Im Jahr 2001 wurde Youri Vàmos zum Ehrenprofessor der Tanzkunst-Hochschule Budapest ernannt, im August 2007 wurde er für sein Werk von Ministerpräsident Jürgen Rüttgers mit dem Landesverdienstorden des Landes NRW ausgezeichnet.
Michael Scott, in den USA geboren, kam zu einem Sprachkurs nach Kassel – und blieb in Deutschland. Er war zunächst Volontär, dann Assistent von Walter Perdacher. An der Münchner Kunstakademie studierte er in der Bühnenbildklasse von Rudolf Heinrich, ehe er Jürgen Rose bei Arbeiten in München, Hamburg und London assistierte. Mit dem Regisseur Giancarlo del Monaco verband ihn bald eine enge Zusammenarbeit bei über 25 Inszenierungen, unter anderem in Stuttgart, Berlin, Hamburg. 1991 stattete Michael Scott für die Metropolitan Opera New York Puccinis „La fanciulla del West“ aus. Für Youri Vàmos ist Michael Scott fast schon der "Stamm-Ausstatter". So entwarf er Bühnenbild und Kostüme etwa für „Lucidor“, „Nussknacker“, „Dornröschen“ und „Spartacus“ und er übernahm auch für Vamos´ „nussknacker“ - Einstudierung am Opernhaus Halle im Herbst 2000 die Verantwortung für die Kostüme. Er war unter anderem für die Ausstattung von: „Werther“ (Essen), „Die verkaufte Braut“ (Stuttgart), „Rigoletto“ (Essen) oder „La Traviata“ (Mainz) verantwortlich. Für das Theater St. Gallen entwarf Michael Scott unter anderem die Bühnenbilder für „Die verkaufte Braut“ und „Figaros Hochzeit“, wo er bereits mit Franziska Severin zusammenarbeitete.