Er nimmt Kontakt auf – etwas umständlich zwar (er schickt sich selbst ein Paket), doch wir erfahren, warum er das so und nicht anders tut. Er weiß viel über sich, hat ein großes Mitteilungsbedürfnis, aber offenbar wenig Gelegenheit. Er ist ein einsamer Mensch. In der knappen Stunde vor der erhofften Begegnung spielt er verschiedene Versionen durch, wie die Begegnung ablaufen könnte, was günstig wäre, was nicht passieren dürfte, ob er so oder gerade ganz anders sprechen sollte usw. usw. Er verstrickt sich heillos im Netz seiner Konjunktive - da klingelt es ... „Daneben liegen / mit einer Bemerkung oder im Bett / ist ja nicht dasselbe.“ Das Stück entwickelt ganz nebenbei eine Theorie und Praxis des Anfangs und des Scheiterns in Zeiten von „Fisch-sucht-Fahrrad-Parties“.
Martin Heckmanns wurde für sein letztes Stück „Schieß doch, Kaufhaus“ von der Zeitschrift Theater heute zum Nachwuchsautor 2002 gekürt. Der 31-jährige Ostwestfale studierte Komparatistik, Philosophie und Geschichte in Bielefeld und Berlin. Schieß doch, Kaufhaus ist sein bislang drittes Stück. Der Monolog Finnisch oder Ich möchte dich vielleicht berühren erhielt den Kulturförderpreis des Kreises Herford und wurde ins Englische übersetzt. Sein zweites Stück Disco wurde mit dem Jürgen-Ponto-Preis 2000 ausgezeichnet. Martin Heckmanns schreibt auch Prosa.
Regie: Nadine Schüller
Es spielt: Mark Weigel